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Tisens - Ein privater Bergzoo?

Gemeinsame Pressemitteilung zum Bergzoo Tisens von Heimatpflegeverband Südtirol, AVS-Referat Natur und Umwelt und Dachverband für Natur- und Umweltschutz - Die Einwohner/innen der Gemeinde Tisens haben sich für einen Bergzoo ausgesprochen. Das ist zu respektieren. Die zur Zeit des Referendums diskutieren Pläne wurden aber nie verwirklicht. Jetzt macht der Bürgermeister von Tisens einen erneuten Vorstoß mit einem Projekt, das mit dem seinerzeitigen fast nichts mehr gemeinsam hat:

Das ursprüngliche Projekt wäre vom Land getragen worden; das neue Projekt soll von einer privaten, gewinnorientierten Aktiengesellschaft betrieben werden. Das ursprüngliche Projekt erstreckte sich über eine Fläche von rund 35 Hektar und umfasste Kulturgrund und Wald; nach dem Rückzug des größten Bauern bestünde der private Bergzoo nur mehr aus 26 Hektar vorwiegend steilem Waldgebiet.


 Stopp der Wasserkraft! Rettet unsere Flüsse!

Stopp der Wasserkraft! Rettet unsere Flüsse!“ – Mit diesem Aufruf warnt der Dachverband für Natur- und Umweltschutz vor einem übertriebenen Ausbau der Wasserkraft. Südtirol produziert bereits ein Vielfaches des Eigenbedarfs an elektrischer Energie, sodass jedes weitere Kraftwerk ausschließlich der Bereicherung der Besitzer dient, die den Strom nach außen verkaufen. Den Preis bezahlt die Natur, da Wasserkraftwerke den Gewässerlebensraum massiv stören.

Dazu kommt, dass Wasserkraftwerke im Gegensatz zu kalorischen Kraftwerken relativ schwache Energieproduzenten sind: Mit einer Nennleistung von 105.000 Kilowatt ist Südtirols potentestes Wasserkraftwerk, jenes in Kardaun, so stark wie 18 Lokomotiven zu 6000 Kilowatt. Ernüchternd ist die Situation bei Klein- und Kleinstkraftwerken: Davon gibt es in Südtirol zwar 641 Stück, ihre Leistung entspricht aber nur der von drei Lokomotiven.


Nachhaltigkeit hat viele Gesichter

Nachhaltigkeit ist ein zu wichtiges Thema, als dass man es isoliert betrachten könnte. - Das haben elf verschiedenartige Südtiroler Organisationen eindrucksvoll bewiesen, als sie gemeinsam mehr Nachhaltigkeit forderten. Der Begriff Nachhaltigkeit stammt aus der Forstwirtschaft und bedeutet, ein Waldgebiet so zu nutzen, dass seine Erneuerung und sein Fortbestand gewährleistet sind. Diese Grundidee ist auch auf alle anderen Lebensbereiche anwendbar. Die Zugänge der einzelnen Verbände zu mehr Nachhaltigkeit sind so unterschiedlich wie die Verbände selbst: maßvoll konsumieren, Energie sparen, Frieden fördern, Heimat schützen oder pflegen, solidarisch sein – das sind verschiedene Wege, die aber alle ein Ziel haben, nämlich zu mehr Nachhaltigkeit zu gelangen.

Als nächster Schritt soll nun der Dialog mit Verwaltung, Politik und Wirtschaft gesucht werden. Denn Nachhaltigkeit können wir nur erreichen, wenn alle zusammenarbeiten – zum gemeinsamen Nutzen aller Beteiligten.

Den Anstoß zur Nachhaltigkeits-Diskussion gab ein ausführliches Dokument von Konrad Stockner über „Nachhaltigkeit für Südtirol“, das auch im Anhang verfügbar ist.


Quellwäldchen - Olga Nageles Kampf

Erhaltung des Quell-Wäldchens - Das Wäldchen mit der Quelle ist klein. Es ist verwahrlost. Es liegt direkt neben der Straße. Jetzt soll es gerodet werden. Für ein paar Parkplätze und eine bessere Zufahrt zur Gewerbezone Auer Nord.

Olga Nagele aus Auer ist erzürnt. Die ältere Dame ist weder radikale Umweltschützerin noch revolutionär oder sonst etwas in der Art. Aber dass der Wald einfach so mir nichts dir nichts gerodet werden soll, erzürnt sie gewaltig. Ja, sagt sie dem Dachverband für Natur und Umweltschutz, sie möchte bei der Gemeinde einen Einwand machen. Nein, nicht der Dachverband soll den Einwand einreichen, das macht sie persönlich. Sie wird unterschreiben, ihre Töchter und sonst ein paar Leute.

Für das Team des Dachverbandes ist das ein ganz außergewöhnlicher Fall. Normalerweise reicht der Dachverband die Einwände bei Gemeinden ein, um die Bürger zu schützen, die Nachteile wegen ihres Einsatzes für die Umwelt befürchten. Nicht so bei Olga Nagele: Sie möchte das Quell-Wäldchen retten, und sie steht dazu. Punkt.


Kette soll symbolisch „Schutzgebiete schützen!“

„Schutzgebiete schützen!“ - Unter diesem Motto luden zahlreiche Umweltverbände (Dachverband für Natur- und Umweltschutz, Umweltgruppe Montan, Alpenverein Südtirol, Heimatpflegeverband, WWF, Legambiente/Umweltbund und der Vereinigung Südtiroler Biologen) zu einer Gesprächsrunde ins Biotop und Natura-2000-Gebiet Castelfeder ein. Das „Arkadien Tirols“ bot Umweltschützern, Politikern, Bauern und Journalisten einen stimmungsvollen Hintergrund für angeregte Gespräche.

Hubert Fischer von der Umweltgruppe Montan wies als „Gastgeber“ auf den nicht zufällig gewählten Standort des Treffens auf der Trasse der ehemaligen Fleimstalbahn hin. Er sprach sich für den vom Land geplanten Radweg aus, allerdings auf der Alternativ-Trasse, die weniger weit ins Biotop hineinführt. Roman Zanon vom Dachverband für Natur- und Umweltschutz betonte, dass unsere Schutzgebiete uns nicht gehörten und wir auch die Verpflichtung hätten, sie der Nachwelt zu erhalten. Zanon sarkastisch: „Wenn die Landesregierung weniger Zerstörungen von Schutzgebieten genehmigt, kann das allen Recht sein. Wir sparen uns die dauernden Rekurse und die Landesregierung sich den Ärger mit den Naturschützern.“


Castelfeder „Schutzgebiete schützen!“

Einladung  - AKTION „Schutzgebiete schützen!“ am Freitag, 7. Mai 2004 um 13.30 Uhr in Castelfeder (Eingang unterhalb der Sportplätze am Ende des asphaltieren Weges - Parkmöglichkeit gegenüber Sportplatz) organisiert von Dachverband für Natur- und Umweltschutz - Umweltgruppe Montan - Alpenverein Südtirol - Heimatpflegeverband - WWF - Legambiente/Umweltbund - Vereinigung Südtiroler Biologen 

Programm:

13.30 Begrüßung durch Hubert Fischer (Umweltgruppe Montan)

13.35 kurze Stellungnahmen von verschiedenen Verbandsvertretern (Roman Zanon, Luis Vonmetz, Vertreter des Heimatpflegeverbandes)

14.00 Spannen einer Kette über die Trasse des geplanten Rad-/Reitweges

14.15 offizielles Ende der Veranstaltung

Anschließend: Umtrunk, Möglichkeit zum zwanglosen Gedankenaustausch zwischen Bürgern, Umweltvertretern und Politikern; bei Interesse wird ein Lokalaugenschein bei der von Dachverband und Umweltgruppe vorgeschlagenen Alternativtrasse für den Radweg gemacht (ca. 30 Minuten)

Die Veranstaltung findet bei jedem Wetter statt.

>>> Wichtige Hintergrundsinformation


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