Presse


„Feuer in den Alpen“

Internationale Kampagne - In der Nacht vom 9. auf 10. August 2003 werden an weit über 50 Orten in den Alpen Mahnfeuer entzündet, um ein sichtbares Zeichen für eine menschen- und umweltgerechte Entwicklung in den Berggebieten zu setzen. In Südtirol werden insgesamt fünf Feuer brennen. Drei sind gegen die Belastungen durch den Verkehr gerichtet.

Schon im Mittelalter warnten die Alpenbewohner mit Höhenfeuern vor herannahenden Feinden. Heute sind Umweltprobleme der größte Feind für die Bergregionen. Seit einigen Jahren griffen daher Umweltorganisationen in den Alpen die mittelalterliche Tradition wieder auf und machen mit Höhenfeuern, Fackelwanderungen, Feuerspektakeln u.ä. am 2. Augustwochenende jeden Jahres auf Umweltbrennpunkte wie Lösungsansätze aufmerksam.


Protokoll "Wasser"
18.07.2003

Protokoll "Wasser"

CIPRA fordert Protokoll "Wasser" der Alpenkonvention - Die Internationale Alpenschutzkommission CIPRA fordert seit vielen Jahren, dass die Alpenstaaten ein Protokoll „Wasser“ der Alpenkonvention ausarbeiten. Anlässlich des UNO-Jahres des Süßwassers 2003 hat die CIPRA heute in Innsbruck nun selber einen ausformulierten Vorschlag für ein solches Protokoll in den vier Alpenkonventions-Sprachen vorgelegt. Die Alpenstaaten und die Europäische Union haben am 1991 in Salzburg die Alpenkonvention unterzeichnet. Danach haben alle Vertragspartner dieses internationale Vertragswerk zum Schutz und zur nachhaltigen Entwicklung des Alpenraums ratifiziert, so dass es in den Alpen geltendes Recht ist.

Die Alpenkonvention sieht die Konkretisierung ihrer Bestimmungen in so genannten Durchführungsprotokollen vor. Solche Protokolle wurden für neun Bereiche bereits ausgearbeitet, zum Beispiel zu den Themen „Naturschutz und Landschaftspflege“, „Energie“, „Verkehr“ oder „Tourismus“.


Kühne Erschließungspläne

Keine Sommerpause für skitechnische Erschließungspläne  - Trotz tropischer Temperaturen dreht sich die skitechnische Erschließungsspirale in Südtirol munter weiter. 36 Gemeinden haben termingerecht ihren Wunschkatalog zur Überarbeitung des Fachplanes Aufstiegsanlagen und Skipisten eingereicht. Das Referat für Natur und Umwelt im AVS und der Dachverband für Natur- und Umweltschutz wollen wissen, was, wo, wie viel geplant ist – und wo die "Alternativen" bleiben.

Bei den derzeit herrschenden Außentemperaturen denkt niemand in Südtirol an Schnee, geschweige denn an Skifahren – möchte man meinen. In manchen Südtiroler Gemeindestuben ist das anders. Da werden kühne Erschließungspläne für die kalte Jahreszeit geschmiedet.

Der Fachplan Aufstiegsanlagen und Skipisten wurde im Herbst 1999 mit einer Wirkungsdauer von 10 Jahren von der Südtiroler Landesregierung genehmigt. Nun steht der Plan nach rund 3-jähriger "Schonfrist" zur Überarbeitung an.


Lob und Tadel am Umwelttag

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge begeht der Dachverband für Natur- und Umweltschutz am 5. Juni den Welt-Umwelt-Tag. "Südtirol tut viel für seine Umwelt", bringt es Evelyn Tappeiner, die Geschäftsführerin des Dachverbandes, auf den Punkt. Vor allem mit Blick auf die Infrastrukturen wie Klär- und Solaranlagen, Fernheizwerken und Verbrennungsöfen sei es in Südtirol vergleichsweise gut bestellt. Auch stelle das Land beträchtliche Finanzmittel für den technischen Umweltschutz bereit.

"Die andere Seite der Medaille ist allerdings, dass mutige umweltpolitische Entscheidungen nach wie vor auf sich warten lassen", so Tappeiner. Als Beispiel nennt die Geschäftsführerin des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz den Ausverkauf der Landschaft sowie das Verkehrsproblem.


Für letzte Trockenaue Südtirols

Umweltorganisationen und WWF /Prader Sand - Die Südtiroler Umweltorganisationen und der WWF-Internationales Alpenprogramm fordern in einer Resolution die Ausweisung der Prader Sand als Natura-2000-Gebiet. Damit soll auch zukünftig ein nachhaltiger Schutz dieses alpenweit einzigartigen Lebensraums gewährleistet sein.

Im Zuge der Umsetzung des Nationalparkplanes Stilfserjoch soll die gesamte Talsohle des Parkes und damit auch die Prader Sand aus dem Schutzgebiet ausgeklammert werden. Die Prader Sand ist Rückzugsgebiet seltener und vom Aussterben bedrohter Pflanzen- und Tierarten und daher südtirolweit einzigartig. Zudem belegen wissenschaftliche Studien ihre herausragende ökologische Bedeutung im gesamten Alpenraum. Das naturschutzrelevante Gebiet, die Kernzone, umfasst nicht nur das Bachbett des Suldenbaches, sondern die gesamten als "Trockenlahn" bezeichneten Kiesflächen. Norbert Dejori, Vorsitzender der Vereinigung Südtiroler Biologen, hebt die außerordentliche Bedeutung der Prader Sand als Vogelbrut- und -rastplatz hervor: "Die Prader Sand beherbergt über 120 Vogelarten, rund ein Drittel aller in Südtirol jemals beobachteten Arten. Neun Vogelarten der Prader Sand sind in der Roten Liste Südtirols unter der Kategorie 'stark gefährdet' bzw. 'vom Aussterben bedroht' geführt."


Kostenwahrheit und Güterverkehr in den Alpen

Internationale Tagung über die Kosten des Güterverkehrs in den Alpen -Verkehrsexperten und Umweltschützer aus ganz Europa treffen sich am kommenden Samstag, 10. Mai in der Europäischen Akademie in Bozen zur jährlichen Tagung der ITE (Initiative Transport Europe - Europäische Verkehrsinitiative). Thema der Tagung ist die Kostenwahrheit für die Steuerung des grenzüberschreitenden Güterverkehrs in den Alpen. Besonderes Augenmerk werden die internationalen Verkehrsexperten auf die "externen Kosten" legen, die für Wirtschaft, Umwelt und Gesundheit aus dem Verkehr entstehen.

Die Alpenländer verfolgen grundverschiedene Strategien der Verkehrspolitik: Die Schweiz steuert beispielsweise den Güterverkehr anhand einer Schwerverkehrsabgabe. Diese finanziert die Modernisierung der Eisenbahninfrastrukturen. Italien dagegen schützt die steuerlichen Vorteile der Kleintransportunternehmen und setzt auf ein generelles und kostenintensives Straßenbauprogramm.


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