Montag, 30. November 2015 15:45

BürgerUnion - Der Flughafen-Bluff

Nein zum Millionengrab Flughafen Bozen - Die BürgerUnion hat heute im Rahmen einer Pressekonferenz in Bozen das Flughafenkonzept der Landesregierung als Bluff und den Flughafen als programmiertes volkswirtschaftliches Verlustgeschäft bezeichnet.

In einem 18-seitigen Minderheitenbericht zum Flughafengesetz zeigt der Landtagsabgeordnete Andreas Pöder, der auch Mitglied des zuständigen vierten Gesetzgebungsausschusses des Landtags ist, die Kostengegenüberstellungen des Flughafens, Sicherheitsmängel, Widersprüche hinsichtlich des Nutzens für den Tourismus und eine Reihe von Schwächen des Flughafenkonzepts auf.

„Das Konzept entkräftet sich auf den ersten Seiten bereits selbst, indem es die eigenen Angaben als Spekulationen darstellt. Bei den Touristenzahlen wird klar, dass bereits derzeit 4 Prozent der Südtiroler Touristen die umliegenden Flughäfen benutzen und man in Bozen lediglich ein Prozent hinzugewinnen gleichzeitig aber die bisherigen Flugtouristen von den anderen Flughäfen nach Bozen ziehen will. Dafür brauchen wir kleinen neuen Flughafen, das Tourismusargument wird vom Konzept selbst gekillt“, so Pöder.

 

„Pöder wirft auch Sicherheitsfragen hinsichtlich der im Konzept für Bozen vorgesehenen Düsenflugzeuge auf: Diese Flugzeuge können reguläre auch auf der verlängerten Piste nur unter erheblichen Risiken und ganz besonderen Voraussetzungen landen, starten können sie gar nicht, außer man startet beständig in den Sicherheitsstreifen und das ist zuallererst nicht zugelassen und auch gefährlich.“

 

Pöder kritisiert die geplante Mitfinanzierung des Flughafens durch die Handelskammer, die er als „zusätzliche öffentliche Finanzierung“ wertet.

Auch verwirft der Abgeordnete der BürgerUnion die Idee einer weiteren fünfjährigen Testphase für den Flugplatz und zieht die von Landeshauptmann Arno Kompatscher im Flughafengesetzentwurf festgelegte Finanzierungsobergrenze von 2,5 Millionen Euro in Zweifel. „Wenn die Flughafengesellschaft ABD, die ja eine Inhouse-Gesellschaft des Landes ist, Verluste schreibt, muss der Steuerzahler dafür gerade stehen, ungeachtet einer Obergrenze im Gesetz. Und zur Testphase ist nur festzustellen, dass diese Testphase seit mittlerweile über 15 Jahren andauert und das Land fast 120 Millionen Euro für den Flugplatz ausgegeben und trotz aller Versuche sich erwiesen hat, dass der Flugplatz nicht tragfähig ist.

 

Die Landessprecherin der BürgerUnion, Josefa Brugger, lehnt das Flughafenkonzept und die weitere Flughafenfinanzierung ebenfalls ab: „Wenn der Flughafen wirklich so ausgebaut wird, wie es die Landesregierung vorschlägt, wäre eine finanzielle Katastrophe für die öffentliche Hand vorprogrammiert. Den Preis dafür bezahlen schlussendlich wieder einmal die Bürgerinnen und Bürger, schließlich handelt es sich um Steuergelder. Der Einstieg der Handelskammer hin oder her – auch diese wird von öffentlicher Hand unterstützt!

 

Eine längere Piste, mehr Flüge und mehr Flugzeuge: wer sagt, dass die An- und Abflugschneise weit genug ist? Außerdem befindet sich der Flughafen in der am dichtesten bevölkerten Gegend unseres Landes. Stress pur für die angrenzenden Bewohner! Das Flugzeug gilt als der Klimakiller Nummer eins. Für wen also bitte das ganze Getue? Für einige Großkopfete, die Angst haben, den Anschluss an die Welt zu verpassen? Die gesamte Bevölkerung zahlt mehrfach einen hohen Preis dafür: Verschwendung von Steuergeldern, Sparmaßnahmen auf anderen Gebieten (Schließung von Krankenhausabteilungen und Einsparungen im sozialen Bereich), Baustopp für das 2. Baulos am Küchelbergtunnel, gekürzte und verspätete Auszahlungen von Pendlergeldern, zu wenig finanzielle Unterstützung an Gemeinden zur Errichtung von Citybussen.

 

Fazit: der Bozner Flughafen muss endlich weg! Schon 2009 haben sich über 80 % der Bevölkerung für das Schließen dieses Steuergeldfressers entschieden! Wo bleibt die Demokratie?“, so Josefa Brugger.

Die BürgerUnion lehnt rundweg eine weitere öffentliche Finanzierung des Bozner Flugplatzes ab und nennt als Alternativen die nahegelegenen Flughäfen von Verona, Innsbruck, Bergamo, die immer noch in akzeptabler Entfernung liegenden Flughäfen von München und Salzburg.

„Kostengünstige und schnelle Checkin-Züge als Zubringer zu den Flughäfen sowie kostengünstige Checkin-Busse sind jedenfalls sinnvoller als das Wagnis in Bozen wieder Zig-Millionen-Euro Steuergelder für ein flügellahmes Flughafenkonzept zu verbrennen.“

 

Quelle: http://www.buergerunion.st/index.php/project-5/42-aktuell/contentfrontpage25/2331-der-flughafen-bluff-nein-zum-millionengrab-flughafen-bozen

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