Montag, 30. November 2015 15:45

BürgerUnion - Der Flughafen-Bluff mit den Touristenzahlen

Flughafen-Bluff Teil 1 - "Lediglich Umschichtung der Touristenzahlen von Innsbruck und Verona nach Bozen - Flugplatz für Tourismus kein großer zusätzlich gewinnbringender Faktor - sagen die Konzept-Zahlen".

Als Flughafen-Bluff mit den Touristenzahlen bezeichnet der Landtagsabgeordnete der BürgerUnion, Andreas Pöder, die im Konzept von Landeshauptmann Arno Kompatscher angegebenen Zahlen für die Flug-Touristen am künftigen Bozner Flughafen.

"Den Flug-Tourismus nach Südtirol als eines der Hauptargumente für den Flughafenausbau in Bozen entkräftet das von Landeshauptmann Arno Kompatscher vorgelegte Flughafenkonzept selbst", so Pöder.

"Landeshauptmann Kompatscher und die Flughafenbefürworter führen als Argument für den Flughafenausbau ins Feld, dass am Flughafen Bozen langfristig 5 Prozent des gesamten Tourismusaufkommens in Südtirol im Jahr abgewickelt werden sollen, das sind etwa 300.000 Flugtouristen im Jahr, bei 6 Millionen Touristen insgesamt in Südtirol. Gleichzeitig bestätigt aber dasselbe Flughafenkonzept, dass bereits jetzt 4 Prozent dieser 6 Millionen Touristen mit dem Flugzeug kommen, und zwar nach Innsbruck, Verona oder andere Flughafen in der weiteren Umgebung, nur sehr wenige, etwa 0,3 Prozent in Bozen", unterstreicht Pöder.

 

"Das Flughafenkonzept des Landeshauptmannes spricht ausdrücklich nicht von 5 Prozent + den bereits bestehenden 4 Prozent, auch in der Wortmeldung des Experten der Airport Consulting Vienna bei der Anhörung im Landtag ging es um die absoluten Zahlen - also insgesamt fünf Prozent von 6 Millionen Jahres-Touristen sollen künftig in Bozen abgewickelt werden. Das detaillierte und sicherlich teure Konzept lässt sich nachträglich nicht mehr uminterpretieren. Und man erwartet also laut Konzept nicht unbedingt zusätzliches Touristenaufkommen sondern lediglich die Übernahme eines Anteiles des derzeitigen Tourismusaufkommens", so Pöder.

 

"Das bedeutet, dass bereits jetzt 240.000 der 6 Millionen Südtirol-Touristen im Jahr mit dem Flugzeug anreisen und mit Zubringerdiensten von Innsbruck oder Verona nach Südtirol gebracht werden.  In Bozen wären es im besten Fall lediglich 60.000 Gäste mehr. Das bedeutet, dass der Flugplatz Bozen für den Tourismussektor in Südtirol gar nicht so überlebenswichtig und gewinnbringend wäre. 60.000 zusätzliche Flugtouristen für Südtirol kann man auch mit kostenlosen oder sehr kostengünstigen Zubringerdiensten aus Verona und Innsbruck erzielen, dazu braucht man nicht mehr dutzende Millionen Euro in eine Flughafenstruktur stecken", so Pöder.

 

"Wenn man laut Konzept nun auf 300.000 der 6 Mio. Jahrestouristen in Bozen schielt, dann hieße, das, dass man eigentlich hauptsächlich die Fluggäste der umliegenden Konkurrenzflughäfen nach Bozen ziehen will plus schlappe 60.000 jährlich mehr.  Dass dies ein logistischer, finanzieller und verkehrstechnischer Nonsens ist, liegt auf der Hand: Für schlappe 60.000 Flugtouristen mehr braucht es nicht das Wagnis einer weiteren Steuergeldinvestition. Südtirol kann getrost die bisherigen Flugziele für Südtirol-Touristen weiter nutzen und dieses Angebot mit attraktiven Zubringerdiensten ausbauen. Je nördlicher das Tourismusgebiet z.B. in Südtirol liegt (z.B. Pustertal, Wipptal) desto interessanter ist ohnehin die Anreise nach Innsbruck."

Pöder ist überzeugt, dass man angesichts dieser deutlichen und zugleich für das gesamte Flughafenkonzept peinlichen Zahlen, heruminterpretieren und sagen wird, dass man das nicht so gemeint habe.

 

"Aber im Konzept steht es schwarz auf weiß, entweder das Konzept enthält Fakten oder nicht. Widersprüchliche Angaben sollten wohl auch nicht enthalten sein, also ist klar, dass der Flugplatz Bozen für den Tourismussektor in Südtirol nicht unbedingt überlebenswichtig ist, bereits jetzt kommen 4 Prozent der Touristen mit dem Flugzeug, indem sie größtenteils die umliegenden Flughäfen nutzen. In Bozen will man nicht viel mehr abwickeln."

Der Tourismus-Bluff mit dem Bozner Flughafen hat sich damit nach Ansicht Pöders selbst entlarvt.

 


Zitat aus dem Entwicklungskonzept der Airport Consulting Vienna - vorgelegt von LH Kompatscher am 20.10.2015 im Südtiroler Landtag:

"Anreise: Etwa 4% der Touristen in Südtirol reisen mit dem Flugzeug an."

"LANGFRISTIGE STRATEGISCHE ZIELE
Wir wollen einen Marktanteil von 5% der Touristen (d.s. ca. 300.000), die mit dem Flugzeug am Bozner Flughafen anreisen (entspricht etwa dem aktuellen Anteil in Innsbruck), erzielen."

 

Quelle: http://www.buergerunion.st/index.php/project-5/42-aktuell/contentfrontpage25/2291-flughafen-bluff-teil-1-der-flughafen-bluff-mit-den-touristenzahlen

Flugplatz Artikel

Bozen Flughafen

Übersicht Beiträge

Schon gelesen?

nsb012023 Umwelt

Dranbleiben

Bleiben Sie immer auf dem Laufenden und abonnieren Sie unseren RSS-Feed:

rss