Am 13. September unterzeichneten höchste Vertreter des Staates und des Landes die Vereinbarung über das Ständige Sekretariat der Alpenkonvention in Bozen. Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz als regionales Komitee der Internationalen Alpenschutzkommission (CIPRA) begrüßt zusammen mit CIPRA Italien und CIPRA International die Einrichtung dieses Sekretariats. Sie weisen aber gleichzeitig auf den Verzug Italiens bei der Umsetzung der Alpenkonvention hin und fordern von den zur Unterzeichnung in Bozen anwesenden Ministern Franco Frattini und Altero Matteoli, dass sie sich stärker für die nachhaltige Entwicklung der Alpen einbringen.

Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz ruft alle Bürger auf, die letzten Tage für die Unterschriftensammlung zu nutzen und in ihrer Wohnsitzgemeinde ihre Unterschrift für das Volksbegehren zu leisten.

Am 17. September verfällt der Termin für die Unterschriftensammmlung für das Volksbegehren für Direkte Demokratie in Südtirol. Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz erhofft sich durch das Recht auf Bürgerentscheid bessere Chancen für den Umweltschutz. Durch die Einführung von verbindlichen Volksabstimmungen sollen die Wähler die Möglichkeit erhalten, bei Sachentscheidungen, die ihre Zukunft nachhaltig beeinflussen, mitzureden. Entscheidungen sollen so vermehrt im Sinne des Gemeinwohls und nicht im Interesse von Einzelnen oder Lobbies fallen!

Nachdenkpause für umweltschonende Neutrassierung nutzen - Die Vereinigung Südtiroler Biologen, der Dachverband für Natur- und Umweltschutz und das Referat für Natur und Umwelt im AVS fordern die Landesregierung und die Behörden auf, eine landschaftsschonendere Variante für die Methangasleitung nach Bruneck zu wählen. Dafür gibt es von Seiten der Umweltschützer und Bauern bereits Vorschläge, weshalb alle Seiten in die Verhandlungen miteinbezogen werden sollen.

Die rücksichtslose Vorgangsweise der Baufirma, die fehlenden Absprachen mit den Grundbesitzern und die teilweise falschen Informationen, die von den Behörden in den Medien verbreitet wurden, haben massive Proteste der Bauern, Umweltschützer und der Bevölkerung hervorgerufen. Die Nachdenkpause vor dem Weiterbau der Methangasleitung sollte genutzt werden, um die Anliegen und Bedenken aller Betroffenen anzuhören und ernstzunehmen.

AVS, Dachverband und Biologenvereinigung unterstützen die Forderung der Initiative „Flusspark Ahrauen“, das sensible Schutzgebiet der Ahraue vor weiteren Eingriffen zu bewahren.

Roman Zanon ist der neue Vorsitzende des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz in Südtirol. Die Vollversammlung des Dachverbandes hat ihn einstimmig gewählt. Im Anschluss an die Wahlen fand die 21-Jahr-Feier statt, bei der Roman Zanon vorgestellt und der langjährige Vorsitzende Kuno Schraffl verabschiedet wurde.

Seit dem Rücktritt von Kuno Schraffl führte Norbert Lantschner interimistisch den Vorsitz des Dachverbandes. Mit der Vollversammlung ist der neue Vorsitzende im Amt. Roman Zanon aus Brixen ist seit 15 Jahren in der Umweltbewegung tätig und war bereits in den 90er Jahren Vorstandsmitglied im Dachverband.

SO NICHT! -Umweltorganisationen gegen die derzeit geplante Brennerbasistunnel-Variante - 

Sechs wichtige Umweltorganisationen Südtirols sprechen sich gegen die derzeit geplante Brennerbasistunnel-Variante aus. Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz, die Transitinitiative Südtirol, der Umweltbund Südtirol, der Heimatpflegeverband Südtirol, der Alpenverein Südtirol (AVS) und die Umweltschutzgruppe Wipptal hinterlegten bei der Landesumweltagentur schriftlich ihre Bedenken. Sie appellieren stattdessen daran, endlich eine neue und umweltgerechte europäische Verkehrspolitik einzuschlagen. Diese müsse sich an der Gesundheit der Menschen und der Erhaltung der Umwelt orientieren, nicht an Profitdenken und Privatinteressen.

Transit/Maßnahmen - Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz begrüßt die Initiative des Landesrates Michl Laimer, in der Verkehrspolitik gemeinsam mit Nordtirol vorzugehen. Die umgehende Umsetzung des Verbots für schadstoffreiche Lkws, die Weiterführung der Rollenden Landstraße (RoLa) und die schadstoffbezogene Maut wären Schritte in die richtige Richtung.

Wichtig ist, dass Nord- und Südtirol gemeinsam die Lkw-Klassen Euro 0 und Euro 1 von den Straßen verbannen. Wenn das Verbot rechtlich hält, sollten unbedingt auch die Euro-2-Lkw in das Verbot miteingeschlossen werden. Neueste Tests haben ergeben, dass die Euro-2- und 3-Klasse die Umwelt mehr belasten als Fahrzeuge der Euro-1-Stufe.

Internationale Kampagne - In der Nacht vom 9. auf 10. August 2003 werden an weit über 50 Orten in den Alpen Mahnfeuer entzündet, um ein sichtbares Zeichen für eine menschen- und umweltgerechte Entwicklung in den Berggebieten zu setzen. In Südtirol werden insgesamt fünf Feuer brennen. Drei sind gegen die Belastungen durch den Verkehr gerichtet.

Schon im Mittelalter warnten die Alpenbewohner mit Höhenfeuern vor herannahenden Feinden. Heute sind Umweltprobleme der größte Feind für die Bergregionen. Seit einigen Jahren griffen daher Umweltorganisationen in den Alpen die mittelalterliche Tradition wieder auf und machen mit Höhenfeuern, Fackelwanderungen, Feuerspektakeln u.ä. am 2. Augustwochenende jeden Jahres auf Umweltbrennpunkte wie Lösungsansätze aufmerksam.

18.07.2003

Protokoll "Wasser"

CIPRA fordert Protokoll "Wasser" der Alpenkonvention - Die Internationale Alpenschutzkommission CIPRA fordert seit vielen Jahren, dass die Alpenstaaten ein Protokoll „Wasser“ der Alpenkonvention ausarbeiten. Anlässlich des UNO-Jahres des Süßwassers 2003 hat die CIPRA heute in Innsbruck nun selber einen ausformulierten Vorschlag für ein solches Protokoll in den vier Alpenkonventions-Sprachen vorgelegt. Die Alpenstaaten und die Europäische Union haben am 1991 in Salzburg die Alpenkonvention unterzeichnet. Danach haben alle Vertragspartner dieses internationale Vertragswerk zum Schutz und zur nachhaltigen Entwicklung des Alpenraums ratifiziert, so dass es in den Alpen geltendes Recht ist.

Die Alpenkonvention sieht die Konkretisierung ihrer Bestimmungen in so genannten Durchführungsprotokollen vor. Solche Protokolle wurden für neun Bereiche bereits ausgearbeitet, zum Beispiel zu den Themen „Naturschutz und Landschaftspflege“, „Energie“, „Verkehr“ oder „Tourismus“.

Keine Sommerpause für skitechnische Erschließungspläne  - Trotz tropischer Temperaturen dreht sich die skitechnische Erschließungsspirale in Südtirol munter weiter. 36 Gemeinden haben termingerecht ihren Wunschkatalog zur Überarbeitung des Fachplanes Aufstiegsanlagen und Skipisten eingereicht. Das Referat für Natur und Umwelt im AVS und der Dachverband für Natur- und Umweltschutz wollen wissen, was, wo, wie viel geplant ist – und wo die "Alternativen" bleiben.

Bei den derzeit herrschenden Außentemperaturen denkt niemand in Südtirol an Schnee, geschweige denn an Skifahren – möchte man meinen. In manchen Südtiroler Gemeindestuben ist das anders. Da werden kühne Erschließungspläne für die kalte Jahreszeit geschmiedet.

Der Fachplan Aufstiegsanlagen und Skipisten wurde im Herbst 1999 mit einer Wirkungsdauer von 10 Jahren von der Südtiroler Landesregierung genehmigt. Nun steht der Plan nach rund 3-jähriger "Schonfrist" zur Überarbeitung an.

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge begeht der Dachverband für Natur- und Umweltschutz am 5. Juni den Welt-Umwelt-Tag. "Südtirol tut viel für seine Umwelt", bringt es Evelyn Tappeiner, die Geschäftsführerin des Dachverbandes, auf den Punkt. Vor allem mit Blick auf die Infrastrukturen wie Klär- und Solaranlagen, Fernheizwerken und Verbrennungsöfen sei es in Südtirol vergleichsweise gut bestellt. Auch stelle das Land beträchtliche Finanzmittel für den technischen Umweltschutz bereit.

"Die andere Seite der Medaille ist allerdings, dass mutige umweltpolitische Entscheidungen nach wie vor auf sich warten lassen", so Tappeiner. Als Beispiel nennt die Geschäftsführerin des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz den Ausverkauf der Landschaft sowie das Verkehrsproblem.

Seite 2 von 397

Schon gelesen?

nsb012023 Umwelt

Archiv Presse