Donnerstag, 24. März 2016 12:04

salto.bz - Niki Lauda zum Flughafen Bozen

Der Schlechtwetter-Pilot Niki Lauda zum Flughafen Bozen: Es brauche viel Geld, um bei schlechtem Wetter sichere Starts garantieren zu können. "Wenn sich das nicht rechnet, rate ich von Ausbau ab."     Von Redaktion/lm

Eigentlich war Niki Lauda nach Bozen gekommen, um mit René Benko die Werbetrommel für dessen Kaufhaus-Projekt zu rühren. Doch der dreifache Formel-1-Weltmeister hat mit Aussagen zu einem ganz anderen, wenn auch nicht weniger umstrittenen Thema aufhorchen lassen.

Als Pilot, Luftfahrtexperte und ehemaliger Airline-Besitzer kennt Niki Lauda den Bozner Flughafen. Darauf angesprochen, sagt der inzwischen 67-Jährige zu RAI-Journalistin Verena Volgger im Morgengespräch am Donnerstag: “Der Flughafen Bozen ist eigentlich ein sehr guter Flughafen. Aber durch seine Lage mitten in den Bergen sehr limitiert. Sprich, wenn das Wetter schlecht ist, kann man hier nicht landen.” Um sichere Starts auch bei schlechtem Wetter zu garantieren, brauche es sehr hohe Investitionen, führt Lauda weiter aus. Es müsste also viel Geld locker gemacht werden, “um einen stabilen Flughafen zu haben, wo sich die Passagiere verlassen können”. Nur sei das, bedingt durch die hohen Berge ringsum, in Bozen “natürlich schon sehr schwierig”. Daher müssten die Verantwortlichen genauestens bedenken, ob sich die hohen Investitionen tatsächlich rechnen.

 

Einem Ausbau samt Verlängerung der Landebahn steht Lauda “als Pilot” prinzipiell positiv gegenüber, doch: “Jeder Ausbau kostet viel Geld, und man muss sich überlegen: Wann kommt das Geld wieder zurück?” Diese relativ einfache Rechnung müsse ein für einen Flughafen verantwortlicher Direktor machen, meint Lauda: “Und wenn das Ergebnis negativ ist, sprich: man investiert und bekommt nicht die Passagieranzahl, die man braucht, dann würde ich raten, es nicht zu tun. Wenn es umgekehrt ist, dann natürlich ja.” Als Beispiel nennt er Innsbruck, wo es in der Vergangenheit gelungen sei “ alles mögliche zu machen, um einen sehr guten und regelmäßigen Verkehr aufzubauen”.

 

Nichtsdestotrotz müssten, so Lauda, Regionalflughäfen allgemein auch aufpassen, dass sie von genügend Airlines angeflogen werden. Bozen etwa habe ein zu kleines Einzugsgebiet für Fluglinien wie die Air Berlin, an die er seine Fly Niki 2011 verkauft hat. “Große Flieger kann man hier nicht füllen”, betont der Luftfahrtexperte, dessen neuestes Steckenpferd die Lauda Motion ist. Ein Service für eine betuchte Klientel, die sich einen Jet samt Piloten mieten beziehungsweise den eigenen Jet betreuen lassen kann. “Meine Kunden fliegen auch nach Bozen”, verrät Lauda, “vorausgesetzt, das Wetter passt”.

 

Quelle: http://www.salto.bz/article/24032016/der-schlechtwetter-pilot

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