Freitag, 18. Februar 2022 17:32

UW-Verbände - PK Grünes Olympia in den Alpen? | Olimpiadi verdi nelle Alpi?

Medienmitteilung von Heimatpflegeverband Südtirol, Dachverband für Natur- und Umweltschutz, Mountain Wilderness, Plattform Pro Pustertal, Lia per Natura y Usanzes, Umweltring Pustertal, Peraltrestrade Dolomiti, Italia Nostra, Mava Seggo und Protect our Winters Italy zu den Olympischen Spielen 2026 in Südtirol.

Grünes Olympia in den Alpen?

Am Sonntag gehen die 24. Olympischen Winterspiele in China zu Ende und sie gelten schon jetzt als die „un-nachhaltigsten“ Spiele aller Zeiten. Südtirol hat es in der Hand die Spiele 2026 weniger klima- und umweltschädlich zu veranstalten. Dazu braucht es eine Kehrtwende der Politik und Investition der Olympia-Millionen einzig in nachhaltige Projekte.
(testo ital. sottostante)

Olympische Spiele gehen an der Umwelt nicht spurlos vorüber: Es werden jedes Mal tausende Tonnen Beton in neue Infrastrukturen gepumpt, Massen an Menschen und Equipment müssen transportiert und versorgt werden, aber: Werden frühzeitig und konsequent die Hauptprobleme Infrastrukturbau und motorisierter Individualverkehr angepackt können die negativen Auswirkungen der Olympischen Spiele auf die Umwelt und die Lebensqualität der Anwohner möglichst geringgehalten werden.

Problem motorisierter Individualverkehr
Neue und breitere Straßen erzeugen neuen Verkehr. Trotzdem will Italien und vor allem auch Südtirol die in Übermaßen fließenden Olympiagelder nutzen, um eine Vielzahl von Straßenausbauten zu realisieren. Eines der markantesten Beispiele dafür ist die geplante neue Anbindung der Pustertaler Staatsstraße an die Straße ins Höhlensteintal, obwohl diese bereits gut funktioniert. Dieser Maximaleingriff führt teilweise durch Natura-2000-Gebiete. Dazu kommen der Ausbau der Pustertaler Straße, der Ausbau der Kreuzungen Richtung Olang, Antholz und Sexten, der Ausbau der Verbindung zwischen St. Kassian und Cortina, die geplante Erweiterung vieler Passstraßen mit sogenannten Fahrradtrassen und vieles mehr. In Cortina selbst sind riesige Parkplätze und Garagen geplant. Damit wird eine Potenzierung des motorisierten Individualverkehrs im Pustertal und Richtung Cortina mit allen negativen Begleiterscheinungen für Mensch und Umwelt in den nächsten Jahren und Jahrzehnten nicht nur in Kauf genommen, sondern generalstabsmäßig geplant und forciert. Der öffentliche Personennahverkehr bleibt dagegen weiterhin Stiefkind.

Der Großteil der Ressourcen muss in den öffentlichen Personennahverkehr fließen
Als nachhaltiges Vorzeigeprojekt wird von den Verantwortlichen immer wieder der Bau der Riggertalschleife für die olympischen Spiele 2026 genannt. Wenn aber ein seit Jahrzehnten dringend notwendiges Infrastrukturprojekt für den öffentlichen Personennahverkehr für seine Umsetzung auf olympische Spiele warten muss, dann zeigt das vor allem eines: Dass die nachhaltigen Verkehrsmittel auf der Prioritätenliste der politisch Verantwortlichen ganz weit unten stehen.
Wenn die Olympia-Investitionen im Verkehrswesen tatsächlich einen nachhaltigen Nachhall und einen Nutzen für die Bevölkerung haben sollen, dann müssen sie zu 100 Prozent in die Vermeidung von Verkehr, den Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs und in Strukturen für Fußgänger und Radfahrer fließen. Die Spiele dauern knapp zwei Wochen, die Infrastrukturen müssen die Lebensqualität der Menschen für die darauffolgenden Jahrzehnte verbessern.

Keine neuen Großstrukturen
In Italien stehen bereits zwei Olympia-Eiskanal-Ruinen, für Olympia 2026 soll in Cortina für einen hohen zweistelligen Millionenbetrag die nächste zukünftige Ruine errichtet werden. Das zeigt die grundsätzliche Problematik des Systems Olympia: Statt bereits bestehende Sportanlagen zu verwenden, werden für jeden neuen Austragungsort auf Kosten der lokalen Bevölkerung und Umwelt neue Großstrukturen aus dem Boden gestampft, die nach den Spielen oft nicht mehr verwendet werden. Viele davon belasten die lokale Bevölkerung und die Umwelt über Jahrzehnte und manches Projekt würde ohne die Olympischen Spiele gar keine Genehmigung erhalten. So sollen etwa in Cortina mehrere Skiverbindungen umgesetzt werden und in Antholz ist unter anderem die Anlage eines neuen Speicherbeckens mitten im bisher unberührten Wald vorgesehen obwohl Landeshauptmann Arno Kompatscher im Sommer 2019 noch verkündet hatte, dass „die bestehende Infrastruktur bereits auf dem neuesten Stand sei und keine größeren Eingriffe benötigen würde“.
Die Austragung der Wettbewerbe in bereits bestehenden Anlagen ist eine Möglichkeit um den ökologischen Fußabdruck der Spiele so klein wie möglich zu halten. So könnte für die Winterspiele 2026 zum Beispiel „eine der modernsten Eiskanal-Anlagen der Welt“ im nahen Igls bei Innsbruck verwendet werden.

Umweltverträglichkeitsprüfung und Klima-Check für Olympia
Wenn den politischen Entscheidungsträgern mit ihren Aussagen zur nachhaltigen Austragung der olympischen Winterspiele 2026 tatsächlich ernst ist, dann muss jede Investition auf ihre Umwelt- und Klimaverträglichkeit geprüft und monitoriert werden. Wir Umweltverbände fordern deshalb eine Umweltverträglichkeitsprüfung und einen Klima-Check für Olympia. Außerdem muss die Nachhaltigkeit der Winterspiele durch einen standardisierten Prozess bewertet und unter ständige Beobachtung gestellt werden.
Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt, dass Sportgroßveranstaltungen immer öfter an Diktaturen vergeben werden, damit man sich der Frage der Nachhaltigkeit für Mensch und Umwelt nur auf dem Papier stellen muss. So sagte etwa der langjährige Präsident des Internationalen Skiverbands und langjähriges Mitglied des IOC (Internationales olympisches Komitee) Gian Franco Kasper 2019: „Es ist nun einmal so, dass es für uns in Diktaturen einfacher ist, ich will mich nicht mit Umweltschützern herumstreiten.“

Doch nur ein großes Umdenken würde langfristig – vor allem auch bei uns in den Alpen – den Fortbestand der Olympischen Spiele sichern. Südtirol, das zum begehrtesten nachhaltigsten Lebensraum Europas werden will, steht 2026 gleich in doppeltem Scheinwerferlicht.


PK Olympia Christine Baumgartner Luigi Casanova Claudia Plaikner Klauspeter Dissinger kl

v.li. Christine Baumgartner, Luigi Casanova, Claudia Plaikner und Klauspeter Dissinger

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Comunicato stampa di Heimatpflegeverband Südtirol, Federazione Protezionisti Sudtirolesi, Mountain Wilderness, Piattaforma Pro Pusteria, Lia per Natura y Usanzes, Umweltring Pustertal, Peraltrestrade Dolomiti, Italia Nostra, Mava Seggo, Protect our Winters Italy in merito alle Olimpiadi 2026 in Alto Adige.

Olimpiadi verdi nelle Alpi?

Le 24° Olimpiadi invernali in Cina si concludono domenica e sono già considerate i giochi "ecologicamente più insostenibili" di tutti i tempi. L'Alto Adige ha la possibilità di rendere le Olimpiadi 2026 meno impattanti. Questo richiede un'inversione di tendenza nella politica e l'investimento dei fondi olimpici esclusivamente in progetti sostenibili.

I giochi olimpici non lasciano l'ambiente indenne: migliaia di tonnellate di cemento vengono gettate ogni volta per la realizzazione di nuove infrastrutture, migliaia di persone e enormi quantità di attrezzature devono essere trasportate e rifornite. Ma se i problemi principali dati dalla costruzione delle infrastrutture e dal traffico individuale motorizzato vengono affrontati per tempo e in modo organico, gli effetti negativi dei giochi olimpici sull'ambiente e sulla qualità della vita dei residenti possono essere ridotti al minimo.

Questione traffico individuale motorizzato
Strade nuove e più ampie generano nuovo traffico. Tuttavia, l'Italia, e soprattutto l'Alto Adige, vogliono utilizzare i cospicui fondi olimpici per realizzare numerosi ampliamenti alla rete stradale. Uno degli esempi più eclatanti a riguardo è il nuovo collegamento previsto tra la strada statale della Val Pusteria e la strada per la Valle di Landro. Questo megaprogetto conduce in parte attraverso aree Natura 2000, altamente tutelate a livello europeo. Inoltre sono previsti l’ampiamento della strada della Val Pusteria, lo sviluppo degli svincoli verso Valdaora, verso Anterselva e verso Sesto, l'ampliamento del collegamento tra San Cassiano e Cortina, l’ampiamento di molte strade sui passi comprendente la realizzazione di tracce ciclabili e molto altro ancora. A Cortina stessa, sono previsti enormi parcheggi e garage. Questo significa che nei prossimi anni e decenni un aumento del trasporto individuale motorizzato in Val Pusteria e in direzione di Cortina, con tutti gli effetti collaterali negativi per le persone e l'ambiente, non sta venendo solamente messo in conto e accettato, ma anche pianificato e favorito. Al contrario, il trasporto pubblico locale rimane in secondo piano.

La maggior parte delle risorse dovrebbero confluire nel trasporto pubblico locale.
Come progetto modello di sostenibilità per i giochi olimpici del 2026 viene ripetutamente citata dai responsabili la costruzione della variante ferroviaria della Val di Riga. Ma se un progetto infrastrutturale per il trasporto pubblico locale, necessario da decenni, deve aspettare le Olimpiadi per essere realizzato, dimostra chiaramente come i mezzi di trasporto sostenibili siano molto in basso nella lista delle priorità dei responsabili politici.
Se i fondi olimpici da dedicare ai trasporti devono davvero avere un effetto duraturo a beneficio della popolazione, allora l’investimento deve fluire al 100% nella riduzione del traffico, nell'espansione del trasporto pubblico locale e nelle strutture per pedoni e ciclisti. Mentre le Olimpiadi durano appena due settimane, le infrastrutture devono porsi l’obiettivo di migliorare la qualità della vita della popolazione per i decenni a venire.

Nessuna nuova grande struttura
Esistono già due ruderi olimpici in Italia: sono due piste da bob abbandonate al termine dei giochi e la prossima sarà costruita a Cortina per le Olimpiadi del 2026, con un costo che si avvicina ai settanta milioni di Euro. Ciò fa emergere il problema fondamentale del sistema olimpico e il bluff della candidatura Milano-Cortina, basata sul fatto che la maggior parte delle infrastrutture erano già esistenti: invece di utilizzare strutture sportive già esistenti, vengono realizzate dal nulla nuove enormi strutture per ogni nuova sede, a spese della popolazione locale e dell'ambiente. Strutture che in gran parte dei casi, al termine dei giochi olimpici non vengono più utilizzate. Molte di queste gravano sulla popolazione locale e sull'ambiente per decenni e si parla di alcuni progetti che senza le Olimpiadi non riceverebbero nemmeno l'autorizzazione ad essere costruiti. A Cortina, per esempio, verranno realizzati diversi collegamenti sciistici e ad Anterselva, tra il resto, è prevista la costruzione di un nuovo bacino idrico in un bosco finora inviolato, nonostante il presidente Arno Kompatscher nell’estate 2019 abbia dichiarato che “l’infrastruttura esistente è già al passo con i tempi e non richiede grandi interventi”.
Svolgere le gare in strutture esistenti è un modo per minimizzare l'impronta ecologica dei giochi. Per esempio, "una delle più moderne piste da bob e slittino del mondo" si trova nella vicina Igls, a pochi chilometri da Innsbruck e potrebbe essere facilmente utilizzata per le Olimpiadi invernali del 2026.

Valutazione di impatto ambientale e sul clima per le Olimpiadi
Se i leader politici prendono davvero seriamente le loro dichiarazioni sulla gestione sostenibile delle Olimpiadi invernali del 2026, allora ogni investimento deve essere controllato e monitorato per il suo impatto ambientale e sul clima. Le associazioni sottoscriventi chiedono quindi per le prossime Olimpiadi una valutazione dell'impatto ambientale e degli effetti sul clima. Inoltre la sostenibilità dei giochi invernali deve essere valutata attraverso un processo standardizzato e messa sotto costante osservazione.
L’esperienza degli ultimi anni mostra che i grandi eventi sportivi vengono sempre più spesso assegnati a stati con dittature, in modo che la questione sulla sostenibilità per le persone e l'ambiente debba essere affrontata solamente sulla carta. Per citarne un esempio, il l’ex presidente della Federazione Internazionale di Sci e per molti anni membro del CIO (Comitato Internazionale Olimpico) Gian Franco Kasper, in merito all’organizzazione dei giochi olimpici ha dichiarato nel 2019: "È un dato di fatto, per noi è più semplice nelle dittature, non ho voglia di discutere con gli ambientalisti".

Solo un netto cambio di mentalità permetterebbe che quanto realizzato in occasione delle olimpiadi sia fruibile anche in futuro dalle popolazioni locali, senza costituire una cicatrice per il territorio; l’Alto Adige che si pone l’obiettivo di diventare lo spazio vitale più sostenibile di Europa, dovrebbe seguire una logica di rispetto dell’ambiente piuttosto che di sola crescita economica.

Collage kl