Donnerstag, 30. Juni 2022 11:52

DVN+UWverbände - Unser Virgl-2. Offener Brief | Il nostro Virgolo - Seconda lettera aperta

Sehr geehrter Herr Bürgermeister von Bozen, Renzo Caramaschi,
Sehr geehrte Stadträtinnen und Gemeinderäte der Stadt Bozen!
Zur Kenntnis an die Bevölkerung der Stadt Bozen

Unser Virgl - 2. offener Brief

Die Dienststellenkonferenz hat nun den Vorschlag von Signa abgelehnt, das Archäologische Museum mit Ötzi zusammen mit dem Naturwissenschaftlichen Museum und dem Auditorium auf den Virgl zu verlegen. (testo ital. sottostante)

Die Gründe für die Ablehnung des Vorschlags lassen sich in der Tatsache zusammenfassen, dass der Vorschlag nicht dem öffentlichen Interesse entspricht, das die Provinz derzeit verfolgt. Die Provinz hat ihre Absicht geäußert, nur das archäologische Museum unter Beachtung der Grundsätze des neuen Raumordnungsgesetzes, d. h. mit Grund und Boden sparsam umzugehen, zu verlegen und beabsichtigt weiters, den öffentlichen Zugang zu dieser Einrichtung zu gewährleisten, ohne eine private Infrastrukturstruktur (Seilbahn) nutzen zu müssen, über die sie keine Kontrolle hat. Außerdem wird in dem Vorschlag kein Museumskonzept berücksichtigt. Darüber hinaus ist die Zahlung des öffentlichen Beitrags in der vorgeschlagenen Form nicht akzeptabel.

In Anbetracht dieser Entscheidung möchten wir die Gelegenheit nutzen, um die Nutzung unseres Hausbergs als Erholungs- und Freizeitgebiet für die Bürgerinnen und Bürger von Bozen und die Besucher unserer Stadt einzufordern und dazu die folgenden Anmerkungen machen:

1 - Der kürzlich genehmigte Grünordnungsplan sieht vor:
- dass der Virgl aufgrund seines ökologischen Wertes unter Schutz zu stellen und in die öffentlichen Grünflächen für die Erholung und Freizeit der Bürger und Besucher unserer Stadt einzubeziehen ist, um die Grünflächen zu vergrößern und die von den Vorschriften des Landes geforderten Standards zu erreichen;
- dass ein Netz von Promenaden rund um die Stadt (Ringpromenade) geschaffen wird, um die verschiedenen Orte und Stadtteile miteinander zu verbinden.
Zu diesem Zweck müssten die Zugänge und die Beschilderung der bestehenden Promenaden verbessert werden, damit die Bürger den Virgl zu Fuß erreichen können. Dies würde einen zusätzlichen Grün- und Erholungsraum garantieren, der in Zeiten der Klimakrise immer wichtiger und gefragter wird.

2 - Das Problem des Verfalls: ein großer Teil des Virgls befindet sich in Privatbesitz, so dass eine Synergie zwischen der Gemeindeverwaltung und den Eigentümern dringend erforderlich ist, um das Gebiet wieder ansehnlich zu machen und es durch ständige Pflege zu erhalten. In diesem Zusammenhang werden hier einige Artikel der Bauordnung der Gemeinde Bozen aufgeführt:

Art. 59 - Öffentlicher Anstand, Instandhaltung und Sicherheit von Gebäuden und Plätzen
1. Im Hinblick auf den öffentlichen Anstand, die Instandhaltung und die Sicherheit von Gebäuden und Plätzen sind die Eigentümer von Gebäuden verpflichtet, den guten Zustand der Gebäude und die Sauberkeit ihrer zu den öffentlichen Straßen hin gelegenen Flächen zu erhalten, und zwar sowohl im Hinblick auf den hygienischen Aspekt als auch im Hinblick auf den architektonischen Aspekt
... (omissis) ... Wenn sich Gebäude oder Bereiche in einem baufälligen Zustand befinden oder zur Wahrung der öffentlichen Sicherheit oder des öffentlichen Anstands sanierungs- oder interventionsbedürftig sind, kann der Bürgermeister die Verantwortlichen unter Festsetzung einer angemessenen Frist zur Durchführung von Reinigungs-, Reparatur- und ordentlichen und außerordentlichen Wartungsarbeiten verpflichten. Ist die Frist erfolglos verstrichen, führt der Bürgermeister die Arbeiten von Amts wegen durch und fordert die Kosten in der gesetzlich vorgesehenen Weise zurück.

3 - Die kulturellen Einrichtungen müssen in der Stadt bleiben:
Als besonders wertvoll erachten wir die Möglichkeit, einen Museumspool in der Altstadt zu schaffen, der parallel zum Fluss Talfer (ehemaliges Enel-Gebäude / Archäologisches Museum, ehemaliges Gefängnisgebäude / Naturwissenschaftliches Museum, Museion) oder quer zum Fluss (Museum des Siegesdenkmals, ehemaliges INA-Gebäude / Archäologisches Museum, Stadtmuseum) ausgerichtet ist.

SCHLUSSFOLGERUNGEN
Ein großer Teil des Erholungsgebietes Virgl befindet sich in Privatbesitz, und die private Seite will es natürlich nutzen. Es ist daher zu hoffen, dass die Öffentlichkeit Interesse an dem Gebiet und seiner geforderten Nutzung zeigt.
In diesem Sinne wird es, in Anbetracht der Stellungnahme der Dienstleistungskonferenz, als dringend notwendig erachtet, eine Arbeitsgruppe einzusetzen, die ein Aufwertungskonzept entwickelt, das öffentliche und private Interessen unter Berücksichtigung von Landschafts- und Umweltaspekten integriert.
Nur so kann verhindert werden, dass der Virgl nach dem Scheitern des privaten Vorschlages wieder in einen jahrzehntelangen Dornröschenschlaf versinkt.

Die Stadt muss im Rahmen eines organischen Konzepts geplant werden, das alle anderen städtebaulichen Pläne integriert: Grünflächen, Straßen, nachhaltige Mobilität und Dienstleistungen für die Bürger, öffentliche Bereiche. Um jedoch eine wirklich menschenfreundliche Stadt zu sein, darf die Beteiligung und Mitwirkung der Bürger aller Altersgruppen und sozialen Schichten nicht außer Acht gelassen werden, wie es in den Leitlinien des LP Nr. 9/2018(Art. 51, Abs. 2) vorgesehen ist.


=== Unterschriften im angehängten Pdf / Firme nell'allegato pdf ===

Gentile Sindaco di Bolzano Renzo Caramaschi
Gentili Consiglieri e Consigliere della Giunta e del Consiglio comunale
e per conoscenza alla cittadinanza di Bolzano

Il nostro Virgolo - Seconda lettera aperta

La Conferenza dei Servizi ha respinto la proposta di Signa per lo spostamento del Museo archeologico insieme al Museo di Scienze Naturali e l’Auditorium.


Com’è noto, i motivi ostativi all’accoglimento della proposta si possono riassumere nel fatto che la proposta stessa non risponde all’interesse pubblico attualmente perseguito dalla Provincia, in quanto la stessa ha espresso l’intenzione di spostare esclusivamente il Museo Archeologico, rispettando i principi della nuova legge urbanistica, ovvero con un limitato utilizzo di suolo, ed intende garantire l’accesso di tale struttura al pubblico senza dover utilizzare una struttura viaria privata (funivia) della quale non avrebbe il controllo. Inoltre, la proposta presentata non contempla un concetto museale e la corresponsione del contributo pubblico nella forma richiesta, per alcuni specifici immobili e terreni, risulta allo stato attuale improcedibile.
Alla luce di questa decisione, vorremmo cogliere l’occasione per ribadire l’utilizzo della collina come area di svago e tempo libero per i cittadini di Bolzano e per i visitatori che soggiornano nella nostra città, riportando di seguito alcune considerazioni.

1 - Il piano del verde approvato recentemente prevede:
- che per l’area del Virgolo venga mantenuta la tutela per il suo valore ecologico. Inoltre, viene inserita tra le future aree a verde pubblico per lo svago ed il tempo libero della cittadinanza e dei visitatori che soggiornano nella nostra città, in modo da incrementare gli spazi verdi e raggiungere gli standards previsti dalla normativa provinciale;   
- che venga realizzata una rete di passeggiate intorno alla città (Ringpromenade) che colleghi i diversi luoghi e quartieri.
A tale scopo, sarebbe necessario migliorare gli accessi e la segnaletica delle passeggiate esistenti, in modo che i cittadini possano arrivare a piedi sul Virgolo. Questo garantirebbe un ulteriore spazio verde e ricreativo che, in tempi di crisi climatica, diventeranno sempre più importanti e richiesti.


2 - Il problema del degrado: Gran parte della superficie del Virgolo risulta essere di proprietà privata, a tal fine si ritiene urgente una sinergia tra l’amministrazione comunale ed i proprietari, per ripristinare il decoro e per vigilare affinché venga conservato grazie ad una manutenzione costante. A tale proposito, vengono di seguito riportato un articolo del regolamento urbanistico del Comune di Bolzano:

Art. 59 - Pubblico decoro, manutenzione e sicurezza delle costruzioni e dei luoghi    
1. In tema di pubblico decoro, manutenzione e sicurezza delle costruzioni e dei luoghi, i proprietari dei fabbricati sono obbligati a mantenere il buono stato degli edifici e il decoro e la pulizia delle relative aree di pertinenza prospicienti la pubblica via sia per quanto riguarda l’aspetto igienico, sia con riferimento … all’aspetto architettonico in generale.
… (omissis) … Nel caso di accertamento di edifici od aree in stato di degrado o che richiedano ripristino od interventi a salvaguardia della pubblica incolumità o del pubblico decoro, il Sindaco può obbligare i responsabili, all’esecuzione della pulizia, delle riparazioni e della manutenzione ordinaria e straordinaria, stabilendo un congruo termine. Decorso inutilmente il termine, il Sindaco esegue i lavori d’ufficio, recuperando poi le spese nei modi previsti dalla legge.

3 – Le strutture culturali debbono rimanere in città:
Ci sembra di particolare valore la possibilità di creare un polo museale nel centro storico, con direzione parallela al fiume Talvera ed all’area verde golenale (edificio ex Enel / Museo archeologico / edificio ex carceri / Museo di Scienze naturali, Museion) o trasversale al fiume (Museo del Monumento alla Vittoria, edificio ex INA / Museo archeologico, Museo Civico).

CONCLUSIONI
Una vasta area della zona ricreativa del Virgolo è di proprietà privata ed il privato vuole ovviamente trarne vantaggio, si auspica pertanto che venga manifestato l'interesse pubblico per l'area e le sue destinazioni d’uso. In tal senso, visto il parere della Conferenza dei Servizi provinciale, si ritiene urgente l’istituzione di un gruppo di lavoro per sviluppare un concetto di valorizzazione, che integri l'interesse pubblico con quello privato, in considerazione degli aspetti paesaggistici ed ambientali, tipici del Virgolo.
La città ha bisogno di essere progettata all’interno di un disegno organico che integri tutti gli altri piani di programmazione urbanistica: verde, viabilità, mobilità sostenibile e servizi ai cittadini, aree pubbliche. Ma per essere davvero una città a misura di persone, non si può prescindere dal coinvolgimento e la partecipazione della cittadinanza di ogni età e di ogni provenienza sociale, così come previsto dalle linee guida della LP n.9/2018.

Sehr geehrter Herr Bürgermeister von Bozen, Renzo Caramaschi,

Sehr geehrte Stadträtinnen und Gemeinderäte der Stadt Bozen!

Zur Kenntnis an die Bevölkerung der Stadt Bozen

Bozen, 30.06.2022

Unser Virgl - 2. offener Brief

Die Dienststellenkonferenz hat nun den Vorschlag von Signa abgelehnt, das Archäologische Museum mit Ötzi zusammen mit dem Naturwissenschaftlichen Museum und dem Auditorium auf den Virgl zu verlegen.

Die Gründe für die Ablehnung des Vorschlags lassen sich in der Tatsache zusammenfassen, dass der Vorschlag nicht dem öffentlichen Interesse entspricht, das die Provinz derzeit verfolgt. Die Provinz hat ihre Absicht geäußert, nur das archäologische Museum unter Beachtung der Grundsätze des neuen Raumordnungsgesetzes, d. h. mit Grund und Boden sparsam umzugehen, zu verlegen und beabsichtigt weiters, den öffentlichen Zugang zu dieser Einrichtung zu gewährleisten, ohne eine private Infrastrukturstruktur (Seilbahn) nutzen zu müssen, über die sie keine Kontrolle hat. Außerdem wird in dem Vorschlag kein Museumskonzept berücksichtigt. Darüber hinaus ist die Zahlung des öffentlichen Beitrags in der vorgeschlagenen Form nicht akzeptabel.

In Anbetracht dieser Entscheidung möchten wir die Gelegenheit nutzen, um die Nutzung unseres Hausbergs als Erholungs- und Freizeitgebiet für die Bürgerinnen und Bürger von Bozen und die Besucher unserer Stadt einzufordern und dazu die folgenden Anmerkungen machen:

1 - Der kürzlich genehmigte Grünordnungsplan sieht vor:

- dass der Virgl aufgrund seines ökologischen Wertes unter Schutz zu stellen und in die öffentlichen Grünflächen für die Erholung und Freizeit der Bürger und Besucher unserer Stadt einzubeziehen ist, um die Grünflächen zu vergrößern und die von den Vorschriften des Landes geforderten Standards zu erreichen;

- dass ein Netz von Promenaden rund um die Stadt (Ringpromenade) geschaffen wird, um die verschiedenen Orte und Stadtteile miteinander zu verbinden.

Zu diesem Zweck müssten die Zugänge und die Beschilderung der bestehenden Promenaden verbessert werden, damit die Bürger den Virgl zu Fuß erreichen können. Dies würde einen zusätzlichen Grün- und Erholungsraum garantieren, der in Zeiten der Klimakrise immer wichtiger und gefragter wird.

2- das Problem des Verfalls: ein großer Teil des Virgls befindet sich in Privatbesitz, so dass eine Synergie zwischen der Gemeindeverwaltung und den Eigentümern dringend erforderlich ist, um das Gebiet wieder ansehnlich zu machen und es durch ständige Pflege zu erhalten. In diesem Zusammenhang werden hier einige Artikel der Bauordnung der Gemeinde Bozen aufgeführt:

Art. 59 - Öffentlicher Anstand, Instandhaltung und Sicherheit von Gebäuden und Plätzen

1. Im Hinblick auf den öffentlichen Anstand, die Instandhaltung und die Sicherheit von Gebäuden und Plätzen sind die Eigentümer von Gebäuden verpflichtet, den guten Zustand der Gebäude und die Sauberkeit ihrer zu den öffentlichen Straßen hin gelegenen Flächen zu erhalten, und zwar sowohl im Hinblick auf den hygienischen Aspekt als auch im Hinblick auf den architektonischen Aspekt

... (omissis) ... Wenn sich Gebäude oder Bereiche in einem baufälligen Zustand befinden oder zur Wahrung der öffentlichen Sicherheit oder des öffentlichen Anstands sanierungs- oder interventionsbedürftig sind, kann der Bürgermeister die Verantwortlichen unter Festsetzung einer angemessenen Frist zur Durchführung von Reinigungs-, Reparatur- und ordentlichen und außerordentlichen Wartungsarbeiten verpflichten. Ist die Frist erfolglos verstrichen, führt der Bürgermeister die Arbeiten von Amts wegen durch und fordert die Kosten in der gesetzlich vorgesehenen Weise zurück.

3 - Die kulturellen Einrichtungen müssen in der Stadt bleiben:

Als besonders wertvoll erachten wir die Möglichkeit, einen Museumspool in der Altstadt zu schaffen, der parallel zum Fluss Talfer (ehemaliges Enel-Gebäude / Archäologisches Museum, ehemaliges Gefängnisgebäude / Naturwissenschaftliches Museum, Museion) oder quer zum Fluss (Museum des Siegesdenkmals, ehemaliges INA-Gebäude / Archäologisches Museum, Stadtmuseum) ausgerichtet ist.

SCHLUSSFOLGERUNGEN

Ein großer Teil des Erholungsgebietes Virgl befindet sich in Privatbesitz, und die private Seite will es natürlich nutzen. Es ist daher zu hoffen, dass die Öffentlichkeit Interesse an dem Gebiet und seiner geforderten Nutzung zeigt.

In diesem Sinne wird es, in Anbetracht der Stellungnahme der Dienstleistungskonferenz, als dringend notwendig erachtet, eine Arbeitsgruppe einzusetzen, die ein Aufwertungskonzept entwickelt, das öffentliche und private Interessen unter Berücksichtigung von Landschafts- und Umweltaspekten integriert.

Nur so kann verhindert werden, dass der Virgl nach dem Scheitern des privaten Vorschlages wieder in einen jahrzehntelangen Dornröschenschlaf versinkt.

Die Stadt muss im Rahmen eines organischen Konzepts geplant werden, das alle anderen städtebaulichen Pläne integriert: Grünflächen, Straßen, nachhaltige Mobilität und Dienstleistungen für die Bürger, öffentliche Bereiche. Um jedoch eine wirklich menschenfreundliche Stadt zu sein, darf die Beteiligung und Mitwirkung der Bürger aller Altersgruppen und sozialen Schichten nicht außer Acht gelassen werden, wie es in den Leitlinien des LP Nr. 9/2018(Art. 51, Abs. 2) vorgesehen ist.