Dass Angst in der Politik ein sehr probates Mittel zur Überredung ist, wurde spätestens mit den von politischer Seite gezeichneten Horrorvisionen rund um die Volksabstimmung im Jahr 2009 sehr deutlich. Auch jetzt versucht man Angst zu schüren durch die Behauptung, man würde den Einfluss auf den Flugplatz Bozen komplett verlieren, wenn man ihn nicht ausbauen würde.
Gar nichts würde passieren! Der Ausbau ist kein Zwang der italienischen Luftfahrtbehörde (ENAC). Weitere Interessenten für den Betrieb dieses hochdefizitären und „strategisch vernachlässigbaren“ (Zitat ENAC) Provinzflugplatzes gibt es nicht, schon gar keine Privaten. Wer wirft denn freiwillig jährlich Millionen Euro zum Fenster hinaus?
Durch den Ausbau werden nicht nur Dutzende Millionen Steuergelder sinnlos in die Infrastruktur des Flugplatzes investiert, es müssen auch weitere Fluggesellschaften mit finanziellen Versprechen angelockt werden, die die neuen Destinationen bedienen sollen. Freiwillig tut sich das keine Fluggesellschaft an. Zudem werden auch die von politischer Seite versprochenen Flüge von 199€ mit Steuergeldern subventioniert werden müssen. Die Fluggesellschaften machen uns Südtirolern hier sicherlich keine Geschenke. Zu den genannten 24 Millionen Euro an infrastrukturellen Investitionen kommen also jährlich noch Betriebszuschüsse in Millionenhöhe dazu.
Durch die zusätzlich zu Rom geplanten 10-14 täglichen Flugbewegungen zu 2-3 neuen Destinationen kommen jährlich größenordnungsmäßig 3500 bis 4500 zusätzliche Starts und Landungen von 50- bis 70-sitzigen Maschinen zustande.
Zusätzliche Belastungen sind also gegen alle politischen Versprechungen jetzt schon vorprogrammiert. Zum einen durch mehr Lärm und zusätzlichen Schadstoffe für den Bozner Kessel und das Unterland. Zum anderen durch den steigenden jährlichen Subventionsbedarf, welcher auch in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten mit Steuergeldern beglichen werden muss.
Vorteile ergeben sich nur für sehr wenige. Nicht zuletzt auch für die Politik, die durch den Ausbau die Summe der politischen Fehlentscheidungen der vergangenen 14 Jahre seit dem ersten Ausbau des Bozner Flugplatzes nicht eingestehen und verantworten muss. Dafür dürfen wir alle aber fröhlich mit unseren Steuergeldern weiterzahlen.