Rabland leidet, wie so viele Dörfer und Orte entlang der Vinschger Hauptstraße, am ständig zunehmenden Verkehr und seinen negativen Folgen in Form von Lärm und Abgasen. Daher hat der Gemeinderat vor einigen Jahren mit immerhin 17 von 18 Stimmen eine Umfahrung in Form einer Untertunnelung des Ortes in den Bauleitplan eingetragen.
Nun soll die Bevölkerung an diesem Donnerstag bei einer Bürgerversammlung neben der eingetragenen Umfahrung auch über eine Variante informiert werden, die nur eine teilweise Untertunnelung vorsieht. Die restliche Strecke bis zur westlichen Ortseinfahrt soll durch eine offene Straße umfahren werden. Diese offene Strecke beginnt allerdings keine hundert Meter hinter einer bestehenden Wohnsiedlung und verläuft zirka 150 Meter südlich parallel zur bestehenden Straße.
Damit werden jedoch die Argumente für den Bau einer Umfahrung ad absurdum geführt: Denn ein Teil des Dorfes wäre weiterhin dem Lärm und den Abgasen des Autoverkehrs ausgesetzt, durch den Bau einer Oberflurtrasse quer durch die Kulturlandschaft zwischen Dorf und Etsch würde die Landschaft regelrecht zerschnitten und das Landschaftsbild nachhaltig negativ beeinträchtigt.
Gerade für einen Ort wie Rabland, der auch vom Tourismus lebt sowie an beiden Talflanken beliebte Wanderwege hat und somit bestens einsichtig ist, eine klare Abwertung. Zudem ginge durch den Bau der Straße wertvoller Kulturgrund verloren und der Druck auf die wenigen verbleibenden Naturflächen würde sich nochmals erhöhen.
Diese und weitere Gründe waren auch für knapp 1.000 Rablander recht und billig, um ihre Unterschrift für die Beibehaltung des ursprünglichen Vorhabens herzugeben.
Als Gründe für die Überarbeitung werden Kostenargumente ins Feld geführt, da eine Gesamtuntertunnelung naturgemäß teurer ist. Am teuersten ist allerdings eine Umfahrung, die schlussendlich die Anwohner nicht oder nur teilweise entlastet, selbst wenn sie im Bau kostengünstiger ist.
In diesem Sinne wünschen wir den verkehrsgeplagten Anwohnern in Rabland, dass sich am Donnerstag die fachliche Einsicht durchsetzt und die Gemeindepolitik auf die knapp 1.000 BürgerInnen hört, die sich für die sinnvolle Lösung in Sachen Umfahrung ausgesprochen haben.