Freitag, 27. März 2015 10:01

Verkehrsbelastung auf der MeBo

MeBo: 36.000 Fahrzeuge pro Tag – kein wirksamer Schutz für Anrainer:  Laut ASTAT verkehren täglich rund 36.000 Fahrzeuge auf der MeBo und machen sie damit zur verkehrsreichsten Landesstraße. Für die Anrainer sind damit Lärm- und Abgasbelastungen verbunden, die jenen der Autobahn um nichts nachstehen. Dennoch werden entlang der MeBo nur unzureichende Maßnahmen zur Milderung der negativen Auswirkungen des enormen Verkehrsaufkommens getroffen. Die Umweltschutzgruppe Terlan und der Dachverband für Natur- und Umweltschutz sind bestrebt, im Sinne der Bevölkerung Lösungen mit den Entscheidungsträgern und der Politik zu suchen, in besonderer Weise mit den Landesräten Richard Theiner, Florian Mussner und Christian Tommasini sowie Landeshauptmann Arno Kompatscher.

Das Landesinstitut für Statistik belegt in seiner jüngsten Untersuchung zu Verkehr und Mobilität, dass die Schnellstraße MeBo durchschnittlich von 36.000 Fahrzeugen pro Tag genutzt wird. Damit ist sie die verkehrsreichste Straße in Südtirol, mit allen negativen Begleit- und Folgeerscheinungen. Besonders die Lärm- und Schadstoffsituation muss durch das hohe Verkehrsaufkommen besondere Berücksichtigung finden, denn hier geht es um die Gesundheit der betroffenen Anrainer. Leider finden sich keine aktuellen Zahlen zur Abgasbelastung, da die letzte Messkampagne an der MeBo mittlerweile sieben Jahre zurückliegt.
Erst kürzlich wurde in unmittelbarer Nähe zur Schnellstraße die Wohnzone "Moosleg" vom Terlaner Gemeinderat genehmigt. Das Grundstück liegt nur circa 100 Meter von der MeBo entfernt und grenzt direkt an die Bahngeleise an. Bei Genehmigung von solchen Wohnzonen sollten zumindest gleichzeitig Maßnahmen bezüglich Lärm und Luftqualität ergriffen werden.


Die Umweltschutzgruppe Terlan hat in mehreren Gesprächen mit den Landesräten und der Umweltagentur eine Reihe von Maßnahmen zur Reduzierung der Lärm- und Schadstoffbelastung unterbreitet: zum einen die Verwendung von Flüsterasphalt bei der regelmäßigen Erneuerung der Fahrbahndecke der MeBo in den nächsten Jahren, zum anderen an kritischen Stellen die Errichtung von Lärmschutzwänden bzw. Bepflanzungen. Diese würden Lärm- und Schadstoffemissionen in diesen Abschnitten senken. Zu guter Letzt würde eine Geschwindigkeitsreduzierung eine spürbare Entlastung bringen, wie das Erfolgsbeispiel der Inntalautobahn in Österreich zeigt. Was die wenigsten wissen: Die MeBo wurde für eine Dauergeschwindigkeit von 90 Stundenkilometern geplant und ausgelegt.


Klauspeter Dissinger, Vorsitzender des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz, stellt zudem fest: „Wenn man den Verkehr auf der MeBo ernsthaft reduzieren will, kommt man an einer Steigerung der Attraktivität der Bahnlinie Meran - Bozen nicht vorbei. Dies erreicht man durch einen zumindest abschnittsweisen, zweigleisigen Ausbau, mit eigenem Gleis von Bozen nach Bozen Süd, und durch eine Trassen-Begradigung. Dies führt zu einer Reduzierung der Fahrzeit. Ebenso wichtig sind eine höhere Taktfrequenz und die durchgehende Verwendung von komfortablem Rollmaterial.“


Die Umweltschutzgruppe Terlan und der Dachverband für Natur- und Umweltschutz sind bestrebt, gemeinsam mit den technisch und politisch Verantwortlichen nach praktikablen Lösungen zu suchen. „Wir ersuchen die Entscheidungsträger mit Nachdruck, in einen konstruktiven Dialog mit uns zu treten, damit die notwendigen Maßnahmen unmittelbar ergriffen werden können. Prioritäre Themen für unsere Umwelt und unsere Gesundheit dürfen nicht länger vernachlässigt werden“, sagt Reinhold Haller, Obmann der Umweltschutzgruppe Terlan.

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