Dass ein chinesischer Investor den Hunsrück-Flughafen Hahn aufkauft, sieht so manch einer in Südtirol als Menetekel für den Bozner Flughafen: Sollte sich das Land aus dem Flughafen zurückziehen, schlügen die Chinesen zu, so die Milchmädchenrechnung. Nur: Der chinesische Investor will Frankfurt-Hahn nicht etwa als Passagierflughafen betreiben, sondern in erster Linie als Frachtflughafen, als Drehkreuz für chinesische Waren in Deutschland. Dass Bozen als Umschlagplatz chinesischer Produkte nicht ganz so interessant sein dürfte, sollte jedem klar denkenden Menschen einleuchten.
Eine Lehre kann man aus dem Verkauf des Flughafens Frankfurt-Hahn dennoch ziehen: jene, dass Regionalflughäfen selbst in riesigen Ballungsräumen einen schweren Stand haben. So hat der Flughafen Hahn in zehn Jahren fast die Hälfte seiner Passagiere eingebüßt und auch deshalb anhaltende Millionenverluste eingefahren.
Auch aus diesem Grund mussten die beteiligten Länder stetig Steuermillionen nachschießen – und sie müssen es sogar noch nach dem Verkauf an die Chinesen. Flughäfen, das zeigt das Beispiel Hahn erneut, sind ein für die öffentliche Hand teures Spielzeug. Aber das wissen wir in Südtirol ja bereits …