So gehen die Umweltexperten nicht etwa von einer „vernachlässigbaren“ Emissionsbelastung im Einzugsbereich des Flughafens aus, wie dies immer von der Flughafen-Lobby behauptet wird, sondern sehen eine echte Gefahr für Mensch und Umwelt. Die Schadstoffbelastung, so der Beirat in seinem Gutachten, steige um 150 bis 400 Prozent. Beeindruckende, vor allem aber beunruhigende Zahlen für all jene, denen die eigene Gesundheit und das Wohlergehen ihrer Kinder lieb sind.
Selbiges gilt für die Lärmentwicklung, deren Grundpegel in den Gebäuden in der Einflugschneise um bis zu zehn Dezibel ansteigen wird. Dies entspricht einer Verdoppelung des gefühlten Lärms und einer enormen Beeinträchtigung der Lebensqualität bzw. der Qualität der Arbeitsplätze im Einzugsgebiet des Flughafens.
Ähnlich ad absurdum geführt werden die beschwichtigenden Angaben der Flughafen-Befürworter zu den Flugbewegungen. So werden landauf, landab durchschnittlich fünf Flüge (also zehn Flugbewegungen) täglich kommuniziert, der UVP-Beirat geht allerdings – gestützt auf das landeseigene Flughafen-Konzept – im Endausbau von 40 bis 50 Flugbewegungen täglich aus. In Spitzenzeiten wird demnach – gewinnt das Ja beim Referendum am 12. Juni – alle paar Minuten ein Verkehrsflugzeug über die Köpfe der Bozner, Unterlandler und Überetscher hinwegdröhnen.
Wer demnach die Experten- der Lobbymeinung vorzieht, kann sich das Gutachten des UVP-Beirats zum Ausbau des Bozner Flughafens aus dem Südtiroler Bürgernetz herunterladen, und zwar unter der Adresse http://www.provinz.bz.it/umweltagentur/uvp/veroeffentlichung-projekte.asp (derzeit an zweiter Stelle der Auflistung). Die wenigen Seiten zu lesen, lohnt sich.
(siehe auch Anhang)