Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz hat das Bozner Institut für Sozialforschung und Demoskopie apollis mit einer repräsentativen Umfrage zu verschiedenen Themen im Spannungsfeld zwischen Wirtschaft und Umweltschutz beauftragt, da gerade in Krisenzeiten immer wieder über gesellschaftliche Werte diskutiert wird. In der Studie vertreten sind die Gesamtbevölkerung wie auch die Südtiroler Wirtschaftstreibenden, um ein umfassendes Bild der derzeitigen öffentlichen Meinung zu erhalten.
Die Ergebnisse der Befragung sprechen dabei eine klare und eindeutige Sprache und haben stellenweise sogar den optimistisch eingestellten Auftraggeber positiv überrascht. Aus den repräsentativen Ergebnissen dieses ersten Teils der Meinungsumfrage leitet der Dachverband für Natur- Umweltschutz vier grundlegende Forderungen ab:
- Umweltschutz ist für die gesamte Gesellschaft unverändert wichtig, auch in Zeiten der Krise. Tendenziell befürworten die Befragten sogar weitere Investitionen in den Umweltschutz. Gespart kann und soll an anderer Stelle werden.
- Umweltverbände sollen mehr Einfluss in der Diskussion um Investitionen und Einsparungen erhalten und stärker berücksichtigt werden. Dies zeigt sich unter anderem auch an der überwiegend breiten Zustimmung zur bisherigen Arbeit des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz.
- Umweltschutz und Wirtschaftswachstum sind nach Meinung der Bevölkerung durchaus vereinbar. Die Politik muss hier die Weichen für ressourcenschonendes, zukunftsfähiges Wirtschaften stellen, das in allen Bereichen auf Effizienz getrimmt werden soll anstatt wie bisher nur auf Produktion und Wachstum.
- Besonders erfreulich ist die Tatsache, dass sich die Bevölkerung auf allen gesellschaftlichen Ebenen mit großer Mehrheit durchaus für fähig und mündig hält, endlich stärker, angemessen und verbindlich in Entscheidungsprozesse eingebunden zu werden. Dem ist von Seiten der Politik in jedem Fall Rechnung zu tragen. „Absolutistische“ Entscheidungs- und Regierungsformen gehören nach dem Willen der Bevölkerung auch in Südtirol endgültig der Vergangenheit an.