Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz hat das Bozner Institut für Sozialforschung und Demoskopie apollis mit einer repräsentativen Umfrage zu verschiedenen Themen rund um die Bereiche Mobilität, „Erreichbarkeit“, Verkehrsinfrastrukturen und im Besonderen den Flugplatz Bozen beauftragt. Gerade diese Punkte werden immer wieder genannt, um den Standort Südtirol sowie die Wettbewerbsfähigkeit des Landes zu stärken. In der Studie vertreten sind die Gesamtbevölkerung wie auch die Südtiroler Wirtschaftstreibenden, um ein umfassendes Bild der derzeitigen öffentlichen Meinung zu erhalten.
Die Ergebnisse der Befragung fallen zum einen sehr klar aus und überraschen auch in diesem Falle durch die Tatsache, dass sich die Gesamtbevölkerung sowie die Wirtschaft bei den prioritären Maßnahmen durchaus einig sind. Eine Polarisierung zwischen Bevölkerung und der sog. Wirtschaft ist nicht festzustellen. Wie bereits im ersten Teil der Umfrage zeigt sich auch hier, dass die Wirtschaftsbereiche Südtirols die Situation viel realistischer einschätzen als es die Spitzen der Wirtschaftsverbände sowie die Politik tun. Auch hier zeigt sich, dass Bevölkerung und Wirtschaft ihren politischen Vertretern gemeinsam bereits einen Schritt voraus sind. Für den Dachverband für Natur- Umweltschutz leiten sich aus den repräsentativen Ergebnissen dieser Meinungsumfrage drei grundlegende Forderungen ab:
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Anstatt mit groß angelegten Kampagnen die Erreichbarkeit ins Bewusstsein der Bevölkerung drängen zu wollen, sollte ein viel größeres Augenmerk auf eine signifikante Verbesserung der Binnenanbindungen gelegt werden.
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Der Schienenverkehr schneidet sowohl in den Bereichen Erreichbarkeit als auch Binnenanbindungen am besten ab. Die Politik hat dem Rechnung zu tragen und die Investitionen in diese Bereiche signifikant zu steigern, indem endlich die überproportionalen Investitionen in den Straßenausbau gekürzt werden.
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Von allen vorgeschlagenen Maßnahmen zur Steigerung der Erreichbarkeit schneidet der Flugplatz eindeutig am schlechtesten ab. Zudem ist weder die Bevölkerung noch die Wirtschaft erkennbar für den Ausbau des Flugplatzes. Damit zeigt sich wiederholt, dass er ein reines Prestigeobjekt der Politik ist und bleibt. Gerade in diesen wirtschaftlich instabilen Zeiten muss der Ausbau des Flugplatzes daher nochmals überdacht werden.