Donnerstag, 06. September 2001 12:53

Stinkende Oldtimer auf der Seiser Alm

Seiser Alm/Oldtimer - Am Donnerstag und Freitag, 30. und 31. August 2001 haben ca. 100 Oldtimer das Landschaftsschutzgebiet Seiser Alm beglückt. Ebensoviele Ausnahmegenehmigungen erlaubten den Besitzern, die für Motorfahrzeuge gesperrte Strecke nach Saltria zu befahren, um dort zu speisen. Solche Ausnahmen sind weder für die Besucher der Seiser Alm, die sich an das Fahrverbot halten müssen, noch für ein Landschaftsschutzgebiet zumutbar.

Außer auf den Hauptzufahrtsstraßen zur Seiser Alm ist der Motorfahrzeugverkehr im Bereich des landschaftlichen Gebietsplan Seiser Alm untersagt. Hierzu gibt es eine Reihe von eigens aufgelisteten Ausnahmen, für die der gebietsmäßig zuständige Bürgermeister Fahrermächtigungen ausstellen darf. Beispielweise dürfen Eigentümer von Gebäuden, Wiesen, Weiden und Viehbesitzer verkehren, ebenso wer innerhalb des Gebietes seinen Wohnsitz hat, wer landwirtschaftliche Gründe bearbeitet, wer dort Fremdenverkehrsbetriebe führt, die Hausgäste und Angestellten, aber auch Handwerker, Lieferanten und dgl. zur Verrichtung ihrer Dienstleistungen.

Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz ist der Meinung, dass es keine Rechtfertigung dafür gibt, 100 Besitzern von Oldtimern Fahrgenehmigungen zu erteilen, noch dazu für zwei Tage hintereinander, weil sie sich für 2 Stunden nach Saltria zum Essen begeben wollen. Zahlreiche Spaziergänger haben sich zu Recht über die vielen stinkenden Fahrzeuge aufgeregt, die sich mitten im Landschaftsschutzgebiet fortbewegen durften. Dazu sei bemerkt, dass moderne Pkws nur noch drei bis fünf Prozent des Drecks eines Oldtimers aus den 50er-Jahren in die Luft pusten.

Die Besitzer der Oldtimer hätten - wie alle anderen Besucher der Seiser Alm auch - ihre Fahrzeuge in Kompatsch parken und zu Fuß oder mit dem eigens eingerichteten öffentlichen Bus nach Saltria gelangen können. Wenn es schon eine Fahrverbots-Regelung gibt, dann soll sie gefälligst für alle gleich gelten.

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