Freitag, 30. August 2002 09:53

Skipiste Raut und Beschneiungsanlage

Pustertal/Mit der Brechstange gegen die Natur - Die Landesregierung hat in ihrer Sitzung vom 26. August ein zweites Mal die Skipiste „Raut“ samt Beschneiungsanlage im Skigebiet Helm genehmigt. Das Verwaltungsgericht Bozen hat nämlich den ersten Beschluss und die diesbezüglichen Baukonzessionen von Sexten und Innichen auf Initiative des Dachverbandes und des WWF annulliert. Der Skipistenbau zum Schaden der Natur und Landschaft wird von der Landesregierung nach wie vor kräftig unterstützt.

Erst am 15. Juli 2002 hat das Verwaltungsgericht Bozen sein Urteil hinterlegt, mit  dem der von WWF und Dachverband für Natur- und Umweltschutz eingereichte Rekurs angenommen und der Beschluss der Landesregierung für die Genehmigung der Skipiste „Raut“ annulliert worden ist.  Schon in der ersten Sitzung nach der Sommerpause war die Landesregierung in der Lage, aufgrund von drei intern eingeholten Gutachten einen besser begründeten Beschluss einstimmig zu genehmigen.
Tatsache bleibt, dass das höchste Umwelt-Fachgremium des Landes, der UVP-Beirat, das Projekt negativ begutachtet hat. Die Landesregierung versucht jetzt krampfhaft, dieses Gutachten mit Gegengutachten zu entkräften, um so diese Skipiste um jeden Preis und auf Kosten der Natur und Landschaft genehmigen zu können.
Die Vorgangsweise der Landesregierung lässt vermuten, dass sie so schnell wie möglich die Voraussetzungen für den Weiterbau an der Skipiste „Raut“ schaffen will. Die Gemeinden Innichen und Sexten warten nur darauf, neue Baukonzessionen auszustellen und den Baggern das Startsignal zu geben.
Wie schon bei anderen Skipistenbauten geschehen, ist es juristisch leider sehr wirksam, in kurzer Zeit so viel Natur wie möglich zu zerstören, damit das Verwaltungsgericht nur mehr den angerichteten Schaden feststellen kann und keine andere Möglichkeit mehr hat, als eingereichte Rekurse abzulehnen. Genau auf diese Weise wurde schon in zwei anderen Fällen, und zwar bei der Erweiterung des Skigebietes „Speikboden“ und einer Abfahrtspiste am Kronplatz, vorgegangen. Es ist sehr bedauerlich, dass diese Vorgangsweise für den Skipistenbau inzwischen gang und gäbe ist und von der Landesregierung auch noch nach Kräften forciert wird.

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