Wie viel Schotter allerdings in dem genehmigten Abbauvolumen von 95.000 m³ enthalten ist, kann bis dato niemand mit Gewissheit sagen. Sicher ist, dass eine mehrere Meter starke oberste Schicht aus Humus und unbrauchbarem, sandig-schluffigem Material über dem vermuteten Schottervorkommen liegt (so steht es sogar in einem von der Firma Mederle in Auftrag gegebenen geologischen Gutachten). Der Nutzen dieser Aktion kann somit nicht ökonomischer, sondern, wenn überhaupt, nur strategischer Natur sein.
Es drängt sich somit die Frage auf, ob aus ökologischer Sicht dieser Abbau von Schotter vertretbar ist, wo doch für einen überaus fraglichen Nutzen typische Landschaft unwiederbringlich zerstört wird (wir weisen auf die bleibenden Narben im nahe gelegenen Warthtal hin). Oder will die Firma Mederle durch dieses Vorhaben Fakten schaffen, die letztendlich doch noch den von Anfang an angestrebten Abbau von 800.000 m³ Schotter im entsprechenden Fachplan des Landes rechtfertigen bzw. erleichtern?
Es wird sich weisen, ob die Südtiroler Landesregierung weiterhin die spekulativen Interessen der wenigen Schotterkönige jenen der zahlreichen Bürgerinnen und Bürger aus allen politischen Lagern vorzieht, die sich durch ihre Teilnahme an der Protestkundegebung vom Jänner dieses Jahres entschieden gegen jeglichen Schotterabbau in Unterrain ausgesprochen haben.