Gestern nachmittags wurde allen Anwesenden die Berechnungsformel für die Anpassung der Piste auf 1431 m erläutert. Auch andere technische Fragen rund um den geplanten Flugplatzausbau wurden vom zuständigen Landesrat Widmann beantwortet.
Dass es aber bereits gestern zu einem Konsens der Beteiligten bzw. einer Zustimmung zum Ausbau gekommen wäre, entspricht nicht der Wahrheit. Vielmehr war Ziel und Zweck des Runden Tisches in erster Linie offen und transparent über die Ausbaupläne zu informieren sowie die technischen Möglichkeiten und Randbedingungen für den Ausbau aufzuzeigen. Ersichtlich wurde an den gestern präsentierten Zahlen zudem, dass mit den angepeilten neuen Flugverbindungen gut und gerne 3500 bis 4500 zusätzliche Starts und Landungen von 50- bis 70-sitzigen Maschinen zustande kommen. Die Einschränkung der Militärflüge sowie jener der Freizeitfliegerei müsste schon erheblich sein, um zu keiner Verschlechterung der Bedingungen für die Anrainer zu führen – auch dies ein erklärtes Ziel der Mediation.
Die endgültige Entscheidung, ob in den nächsten Jahren zusätzlich über 24 Millionen Euro Steuergelder in den Flugplatz investiert werden sollen, liegt nach wie vor bei der Südtiroler Landesregierung. Und diese muss neben dem technisch machbaren auch den sozial- und zukunftsverträglichen Aspekt eines weiteren Ausbaus in Millionenhöhe abwägen und verantworten. Hat man doch mit den zusätzlichen zwei bis drei Flugverbindungen ausschließlich Destinationen im Visier, die in einem Radius von ca. 700 km liegen (Luftlinie von Bozen bis: Rom 520 km, Wien 423 km, Frankfurt 448 km, Düsseldorf 623 km, Berlin 687 km, Brüssel 706 km, Paris 723 km). All diese Ziele könnten bereits jetzt oder aber in naher Zukunft in jeder Hinsicht sehr viel besser, umweltschonender und günstiger mit dem Zug an Bozen angebunden werden. Diese Ansicht vertritt im Übrigen auch der Landesrat selbst. Jetzt massive Investitionen zu entscheiden und dabei nicht an die Zeit nach 2013 zu denken ist nicht sehr verantwortungsbewusst.