1. Privatnutzen über Allgemeinwohl: Die Initiative, den Wald zu zerstören, ging von einer privaten Baufirma aus. (Der Dachverband besitzt die entsprechende Dokumentation.) Obwohl die Zerstörung für die Öffentlichkeit einen nicht wiedergutzumachenden Schaden bedeutet, fand die Baufirma in Bürgermeister Kurt Kerschbaumer einen willigen Vollstrecker ihrer Privatinteressen.
2. Bevölkerung gegen Zerstörung: Der Gemeinderat hatte die Rodung des Wäldchens am 13. Februar 2004 ursprünglich gutgeheißen. Nach mehreren Rekursen aus der Bürgerschaft wurde der Fall erneut behandelt. Da die Stimmung in der Bevölkerung inzwischen eindeutig für die Erhaltung des Waldes war, fand das Zerstörungs-Projekt nun auch im Gemeinderat keine Mehrheit mehr (unentschiedene Abstimmung). Das interessierte Bürgermeister und Gemeindeausschuss aber nicht, sie betrieben die Zerstörung auf Hochdruck weiter.
3. Intransparente Verwaltung: Die Forstbehörden waren in allen (!) Instanzen für die Erhaltung des Waldes. In allen Forst-Instanzen wurde fachlich begründet, warum der Wald geschützt werden müsse. Die Landesregierung hat diese Begründungen verworfen und rein politisch motiviert das Gegenteil beschlossen. Bemerkenswert ist dabei die Wandlungsfähigkeit von Landeshauptmann Luis Durnwalder: Er führte als Forst-Landesrat den Vorsitz im Landesforstkomitee, als sich dieses gegen die Zerstörung des Waldes aussprach, und er führte auch als Landeshauptmann den Vorsitz, als die Landesregierung die Zerstörung genehmigte. Umweltpolitisch gesehen ist das eine Verwaltung à la Bananen-Staat: entschieden wird nach Belieben, von einer transparenten, nachvollziehbaren Entscheidungsfindung der Verwaltung ist das meilenweit entfernt.
Nur wenige Tage, bevor Landeshauptmann Luis Durnwalder seine Afrika-Dienstreise antrat, bei der er laut Medienberichten zum Missionar der Nachhaltigkeit avancierte, opferte er im eigenen Land völlig sinnlos dem Götzen Mammon wieder ein Stück Heimat.