Mittwoch, 31. Oktober 2012 09:12

Pressekonferenz - Walzer statt Knaller

Lärmgesetz/Feuerwerke - In der Novembersession des Südtiroler Landtages soll das neue Lärmschutzgesetz verabschiedet werden. Neben einer ganzen Reihe von sehr guten Bestimmungen und Ansätzen, die dem Gedanken des Vorsorgeprinzips folgen, finden sich leider auch einige Verschlechterungen zum aktuell gültigen Gesetz. So etwa die unverständlicherweise aufgelockerte Regelung im Zusammenhang mit Feuerwerks- und Knallkörpern. Die Initiativgruppe um das Ökoinstitut Südtirol, die Verbraucherzentrale Südtirol, den WWF Bozen, die LAV, den Südtiroler Tierfreundeverein, Italia Nostra sowie den Dachverband für Natur- und Umweltschutz hoffen, dass der Südtiroler Landtag auch in diesem Bereich den Schutz von Gesundheit und Umwelt an die erste Stelle setzt und auch im neuen Gesetz zumindest die derzeit gültige Regelung übernimmt.


Die beiden Themenbereiche der Feinstaub- und Lärmbelastung sowie deren negative Folgen für die Gesundheit von Mensch und Tier sind in den letzten Jahren in den Fokus des Bewusstseins gerückt. Sowohl Lärm als auch Feinstaub haben merkliche Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die Gesundheit des Menschen und beide negativen Einflüsse können krank machen. Gerade im Winter treten öfters Inversionswetterlagen auf, sodass kein vertikaler Luftaustausch stattfindet. In dieser Zeit summieren sich die Abgase der Heizanlagen und jene des Verkehrs und bleiben über mehrere Tage in den Talkesseln liegen. Kommt es hier noch zu einer signifikanten zusätzlichen Belastung durch Feuerwerkskörper, kann dies die ohnehin schon schlechten Luftwerte noch merklich weiter verschlechtern.
Das Ökoinstitut Südtirol/Alto Adige unterstützt die Initiative, die sich dafür einsetzt, eine Feierkultur ohne Feuerwerke und Böller und der damit einhergehenden Belastungen für Menschen, Tiere und Umwelt in Südtirol zu etablieren. Erfahrungen im In- und Ausland haben gezeigt, dass sehr viel Kreativität freigesetzt wird, wenn Vereine, Gemeinden und Einzelne angeregt werden, das neue Jahr und andere Feste auf umweltverträgliche Art und Weise zu feiern.
Wenn man hört, dass bei Feuerwerken Feinstaubbelastungen gemessen werden, die um ein Vielfaches über der Normalbelastung liegen, dann kann man nur empfehlen, weitestgehend auf wilde Knallerei zu verzichten.
Per il WWF è dato di fatto che petardi e fuochi d'artificio possono arrecare danni agli animali selvatici e domestici. I rumori vengono percepiti dagli animali in maniera più intensa, questo può scatenare in loro veri e propri attacchi di panico. Durante lo scoppio gli animali vengono terrorizzati, subendo stress fisico con conseguente morte o allontanamento di specie faunistiche selvatiche.
Come associazione impegnata nella difesa della natura chiediamo ai cittadini di festeggiare in modo consapevole, sicuro e responsabile, e alle autorità di adottare tutti i provvedimenti necessari ad evitare danni alle persone, agli animali e all'ambiente.
La LAV sostiene: Chiunque ha osservato una festa con i fuochi d'artificio, che si svolgesse prima del buio totale della notte, avrà notato la reazione dei presenti, soprattutto degli animali. Cani terrorizzati che tremano come foglie, gatti in fuga in cerca di un riparo, animali selvatici che non sanno più dove nascondersi. Questo è uno degli aspetti che sconsigliano di festeggiare gli avvenimenti con botti, petardi, fuochi d'artificio. Gli altri motivi riguardano l'uomo e sono anche più pesanti.
Sehr ähnlich sieht es der Südtiroler Tierfreundeverein. Was für feierbegeisterte Menschen der Höhepunkt des Jahreswechsels ist, ist für viele Tiere unerträglich. Bekannterweise haben viele Tiere ein feineres Gehör als wir, deshalb können Pfeifer, Böller und Heuler durchaus Angst und Panik verbreiten. Dafür wurde das Feuerwerk ursprünglich erfunden, um militärische Gegner zu beeindrucken und in Angst und Schrecken zu versetzen. Überfordert sind oft auch Ältere oder kranke Menschen in einer solchen Situation, weil sie um ihr Haustier besorgt sind.
Die Verbraucherzentrale stellt abschließend fest, dass Feuerwerke und Knallkörper die Neujahrsnacht zum akustischen Ausnahmezustand machen. Doch nicht alle haben ihre helle Freude an Lärm und organisierten Geknalle. Für kranke Menschen, Kleinkinder und nicht zuletzt für die Haustiere ist der Lärm eine Zumutung. Hoch belastet wird durch den verschossenen Chemikalienmix aber vor allem die Luft (Stichwort Feinstaub). Angesichts solcher Tatsachen bleibt es unerklärlich, warum Stadt- und Gemeindeverwaltungen, die sowieso mit überzähligen Luftschadstoffen einerseits und mit angeblich leeren Haushaltskassen andererseits zu kämpfen haben, immer noch an kostspieligen, grandiosen Silvester-Feuerwerken festhalten.

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