Manfred Weger von der Arbeitsgemeinschaft Lebenswertes Unterland stellte daraufhin die Frage: "Wie viele Studien braucht die neue Landesregierung noch, um in Sache Flugplatz Bozen eine Entscheidung zu treffen?" Die Organisationen erinnern daran, dass bereits vor 17 Jahren - 1997 - ein negatives Gutachten von der Landesumweltagentur zum Flugplatz vorlag und damals zugleich über 34.000 Unterschriften gegen den Flugplatz gesammelt wurden.
2007 hat die Mediation stattgefunden. Am Ende sind die Befürworter für den Ausbau ausgestiegen, weil ihnen die Argumente für den Ausbau gefehlt haben und vielleicht auch im Wissen, dass sie die politischen Entscheidungsträger hinter sich hatte. Zugleich wurden 2007 auch über 28.000 Unterschriften für eine Volksabstimmung gesammelt, die 2009 stattfand. Über 81% der Abstimmenden haben damals für ein Stopp der Subventionierung des Flugplatzes gestimmt. Sehr oft wird das Thema Flugplatz auf das Geld reduziert. Eine große Rolle spielt auch der gesundheitliche Aspekt für die betroffene Bevölkerung, sowie generell der Umweltaspekt. Darum fragen wir uns nun, ob die Ereignisse der letzten 17 Jahre an den nun politisch Verantwortlichen spurlos vorübergegangen sind und ob man weiterhin an dieser strategisch unwichtigen Struktur festhalten will, welche auch für den Tourismus nur eine marginale Rolle spielt.
Solidarisch mit den Initiatoren der Arbeitsgemeinschaft Lebenswertes Unterland zeigten sich der Dachverband für Natur- und Umweltschutz, der Heimatpflegeverband, der SBB - Ortsgruppe Bozen, die Umweltgruppen Eppan, Kaltern und Eisacktal, die Arbeitsgemeinschaft Vogelkunde Südtirol und der AVS.
Hermann Bertolin (AVS Unterland): "Wir sind die Leidtragenden im Unterland. Wir waren eine der ersten, die Unterschriften gegen den Flugplatz gesammelt haben. Wir haben in unseren Satzungen den Natur- und Umweltschutz darum stehen und wir sind verpflichtet, uns dafür einzusetzen. Uns geht es darum, dass man eine umweltschädigende Struktur beseitigen kann. Wir unterstützen daher die Forderung, den Flugplatz zu schließen und sagen dazu auch noch, lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende."
Fotocollage (Fotos AVS-Archiv): v.l.n.r. Kuno Christoph (UG Eppan), Andreas Hilpold (UG Eisacktal), Hermann Bertolin (AVS Unterland), Manfred Weger (Arbeitsgemeinschaft Lebenswertes Unterland), Klauspeter Dissinger (Dachverband für Natur- und Umweltschutz), Helmuth Alessandrini (SBB-Ortsgruppe Bozen) und Josef Oberhofer (Heimatpflegeverband)