Heute fand bei einem Lokalaugenschein ein spontanes Treffen zwischen dem Dachverband und rund dreißig Bewohnern des betroffenen Gebietes statt, bei dem die Bedürfnisse sowohl des Naturschutzes als auch die der Bergbauern sachlich erörtert wurden. Dabei wurde klar, dass trotz der guten Gesprächsbasis eine Annäherung in der Sache selbst sehr schwierig ist. Die Bauern sind verunsichert, verärgert ob der Einmischung aus Bozen und Brüssel in „ihre“ Angelegenheiten, und ihr charismatischer Anführer Helmut Müller schafft es, sie zu mobilisieren („Wir sind wir“). Müller ist Bauernbundobmann von Naturns, Obmann des Meliorierungskonsortiums Fuchsberg, das den Waldweg in Auftrag gab, zugleich jener Baggerunternehmer, der den Weg baut, in dieser Rolle auch Arbeitgeber mehrerer Bauern, die für seine Firma arbeiten. Wenn er ruft, dann kommen „seine“ Bauern.
Bei allem Verständnis für die Anliegen der Bergbauern beharrt der Dachverband aber darauf, dass die Landesregierung mit dem Beschluss, den Weg zu genehmigen, ihre Kompetenzen überschritten hat. Denn in einem ähnlich gelagerten Fall („Kofler Almen“) hat Brüssel gegen Italien bereits ein Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet.
Der Baustopp bleibt vorläufig bis zur Verhandlung am 24. August aufrecht. Er betrifft auch zwei weitere von der Landesregierung genehmigte Wege (Hühnerspielhof, Fuchsbergwald), die aber noch nicht gebaut sind.