Ein Standort der Seilbahnstation auf der Ostseite des Talkessels würde dagegen nur einen geringen Überflug aufweisen, in Verbindung mit der längst in den Bauleitplan eingetragenen Südspange den Verkehr in obgenannten bewohnten Straßen stark reduzieren und das Dorf St. Andrä mit einer Zwischenstation direkt anbinden. Zusätzlich würden die Kosten für eine Umlaufbahn inklusive Südspange geringer sein als die 35 Mio. teure 3-S-Seilbahn vom Bahnhof.
Den Vorwurf, dass die Umweltverbände bei dem von ihnen vorgeschlagenen Standort am Millander Sportplatz eine Wiese opfern würden, lassen wir nicht gelten. Diesbezüglich geben wir der Lebensqualität der Menschen (welche ja auch Teil der Natur sind) und dem Landschaftsbild einen höheren Stellenwert als einer gedüngten Fettwiese am Rande einer urbanistisch genutzten Fläche.
Dass die Gemeindeverwaltung bei der Fragestellung fürs Referendum den von sehr vielen Bürgern bevorzugten Standort Milland nicht zuließ, lässt aber tief blicken und ist ein Schlag ins Gesicht für die Direkte Demokratie.
Weiters findet eine massive Einflussnahme seitens der Stadtverwaltung, der Landesregierung und der verschiedenen Lobbyisten zugunsten des Seilbahnstandortes Bahnhof statt, während Unvorteilhaftes verschwiegen wird. Die Sanierung des Bahnhofsareals und das wirtschaftliche Interesse der Hotellerie am Ploseberg werden vom Standort Bahnhof abhängig gemacht, obwohl es keinen zwingenden Zusammenhang gibt.
Den Bürgern, welche sich zwar eine Seilbahnverbindung wünschen, aber den Standort Bahnhof ablehnen, bleibt also bei der Wahl am kommenden Sonntag nur die Möglichkeit vereint die Frage 2 "Einrichtung einer besseren Busverbindung" zu wählen. Dadurch könnte nämlich die im kommenden Mai neu zu wählende Gemeindeverwaltung eine zwar nicht bindende, aber an keine Sperrfristen gebundene demokratische Volksbefragung zu zwei konkreten Seilbahnstationen einleiten und es stünde der Gemeindeverwaltung frei sich in der Folge doch für einen Alternativstandort auszusprechen.
Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz in Südtirol und der Heimatpflegeverband Südtirol richten daher einen Appell an die Wähler/innen dies zu berücksichtigen und sich für einen respekt- und maßvollen Umgang mit der Natur- und Kulturlandschaft im Brixner Raum einzusetzen.
Dr.Klauspeter Dissinger
Vorsitzender des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz
Dr. Josef Oberhofer
Geschäftsführer des Heimatpflegeverbandes Südtirol
Nein zur Seilbahnverbindung Brixen-Plose in dieser Form
Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz in Südtirol und der Heimatpflegeverband Südtirol lehnen die Seilbahnverbindung vom Brixner Bahnhof zur Talstation der Seilbahn auf die Plose ab:
Der Überflug über den gesamten Brixner Talkessel und der über 40 Meter hohe Pfeiler an der Kreuzung Mozartallee-Bahnhofstraße würde nämlich das Landschaftsbild des Talkessels unwiederbringlich schädigen, den bereits vom Verkehr stark belastenden Straßen (Mozartallee, Bahnhofs-, Vittorio-Veneto- und Alpinistraße) zusätzlichen Verkehr bringen und einen bewohnten Stadtteil überfliegen.