Gar nicht überrascht ist der Dachverband für Natur- und Umweltschutz von den nun bekannt gewordenen Sorgen des Präsidenten der Eco-Center AG, Stefano Fattor, dass der nicht genügend Müll für einen ordnungsgemäßen Betrieb des Müllverbrennungsofens zur Verfügung stünde.
Schuld daran ist aber nicht die geringe Müllmenge, sondern die massive und bereits in der Planung in Kauf genommene Überkapazität der Anlage. Darauf haben ganz unterschiedliche Vereinigungen, darunter auch der Dachverband für Natur- und Umweltschutz, bereits seit Jahren aufmerksam gemacht.
Von der Politik und den leitenden Beamten geleugnet und relativiert zeigt sich bereits in der Probephase, dass der Müllverbrennungsofen erhebliche Probleme im Betrieb verursachen wird. Die Forderung, vorab getrennt gesammeltes Plastikmaterial wieder dem spärlichen Restmüll beizumischen, um Menge und Brennwert zu erhöhen, ist ein weiterer Schildbürgerstreich und vehement abzulehnen. Es ist mehr als evident, dass die gesamte Planung der Abfallbewirtschaftung in Südtirol, auf der ja das Projekt des Müllverbrennungsofens fußt, grandios gescheitert ist und dringend neu zu schreiben ist.
Fraglich bleibt aber, wer – trotz offizieller Mahnschreiben an die zuständigen Politiker auf Gemeinde- und Landesebene – die Verantwortung für diese kolossale Fehlplanung tragen wird müssen. Die Ausrede, dass dies in der Form nicht abzusehen war, kann in diesem Fall eindrucksvoll widerlegt werden.