Diese Unfälle werden leider nicht die letzten auf Südtirols Straßen gewesen sein, wird Südtirol doch in ausländischen Motorrad-Magazinen als attraktive Motorrad-Destination beworben und in einschlägigen Foren auf das geringe Risiko von Verkehrskontrollen hingewiesen.
Besonders beliebt sind an den warmen und schönen Wochenenden die Passstraßen und nicht wenige Motorradfahrer „sammeln“ im Laufe eines Tages eine ganze Reihe von Pässen. Die Folgen dieses massiven Verkehrsaufkommens sind einerseits ein untragbarer Lärmpegel im alpinen Gebiet und andererseits auch ein erhöhtes Unfallrisiko für Motorrad-Fahrer aber auch für die anderen Verkehrsteilnehmer. Alkohol, Selbstüberschätzung und Gruppendynamik tragen ihr Übriges dazu bei.
Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz schlägt daher, und dies schon seit Jahren, die Einführung von zeitlich begrenzten Fahrverboten von wenigen Stunden für den motorisierten Individualverkehr auf besonders belasteten Passstraßen vor. Unbestritten positive Effekte eines solchen verkehrsfreien Zeitfensters, beispielsweise an den Wochenenden von 10 bis 15 Uhr, sind die Verkehrsberuhigung auf den Pass- und Zubringerstraßen sowie die einhergehende Lärmreduzierung im alpinen Gebiet und die Steigerung der Verkehrssicherheit. Auch erreichen Wanderer bequem ihren Ausgangsort in den Bergen und die Passstraßen erfüllen weiterhin ihre Verbindungsfunktion. Das Gebiet würde gleichzeitig auch aufgewertet und attraktiver für sanfte Formen der Nutzung, wie beispielsweise für Radfahrer. Einhergehen müsste dieses Konzept der Verkehrsberuhigung mit einem verstärkten Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln, die in diesen Zeitfenstern verkehren.
Diesen Vorschlag wird der Dachverband für Natur- und Umweltschutz in nächster Zeit mit den Landesräten Mussner und Theiner nochmals im Detail erörtern, weil die Themen Gesundheit, Sicherheit und Umweltschutz im Interesse der Südtiroler Politik sein müssen und in dieser Angelegenheit endlich gehandelt werden muss.