Wie Prof. Kundi (Medizinische Universität Wien) und Dr. Marinelli (CNR Bologna) vorgetragen haben, besteht in der Wissenschaft auch eine bedeutende Evidenz für Krebsgefahr durch die Nutzung von Smartphones, Tablets und WLAN. Die öffentliche Hand muss dies in ihrer Verantwortung für den Gesundheitsschutz in Südtirol beachten und sich nicht nur neutral verhalten, sondern auch aktiv für diesen Schutz intervenieren – wie übrigens RA Dr. Bertone (Kanzlei Ambrosio & Commodo Turin) untermauert hat.
Bisher wurde vor allem an Schulen die WLAN-Vernetzung vorangetrieben, in der Überzeugung, dass es sich um eine didaktische Notwendigkeit handle. Peter Hensinger (Verbraucherorganisation Diagnose Funk) konnte jedoch auch diesbezüglich in Anlehnung an die wissenschaftlichen Arbeiten von den Neurobiologen Prof. Spitzer und Dr. Lembke argumentieren, dass die Schule vor allem für eine Erziehung zur Medienmündigkeit antreten sollte. Wo es Sinn macht, kann die Arbeit mit digitalen Medien mittels verkabelten Geräten oder aber über innovative Technologien ermöglicht werden, wie die VLC (visible light communication). Diese ist bereits in Süddeutschland bei Projekten in Anwendung, die sehr gute Ergebnisse geliefert haben.
Auch an Krankenhäusern bestehen (z.B. in der Geburtenabteilung in Meran) WLAN-Netze, meist für die Unterhaltung der Patienten. Im Rahmen des Moratoriums und vor dem Hintergrund des Vorsorgeprinzips sind solche Anwendungen nicht weiter zu tolerieren.
Die Landesregierung wird ersucht, mit Verbraucherzentrale, Bürgerwelle und Dachverband enger zusammenzuarbeiten und gefährliche Kommunikationstechnologien nicht anzuwenden, bzw. nicht weiter zu forcieren, bis nicht die Beweise von deren Ungefährlichkeiterbracht werden. Harmlose, effiziente Alternativen sind da und müssen beachtet werden.
Im Anhang: Auflistung von 52 Studien zu WLAN