Zahlreiche anerkannte Studien belegen: Feinster Dieselruß ist für Atemwegserkrankungen verantwortlich und Dieselabgase stehen im begründeten Verdacht, dass sie Krebs erregen. „Nach neuesten deutschen Untersuchungen könnte durch den Einsatz von Partikelfiltern gegenüber der gegenwärtigen Situation eine mittlere Verlängerung der Lebenserwartung um 1 bis 3 Monate erreicht werden“, sagt Norbert Lantschner, stellvertretender Vorsitzender des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz. Hinzu kommt die Klimawirkung von Dieselpartikeln. Nach Berechnungen des Klimaforschers Mark Jakobson von der Stanford University in den USA erwärmen Rußpartikel die Atmosphäre 360.000 bis 840.000 mal stärker wie die gleiche Masse Kohlendioxid. Demnach wirken sich Dieselfahrzeuge viel stärker auf das Klima aus als Benzinfahrzeuge. In Deutschland wurden im ersten Quartal dieses Jahres 39% Dieselautos verkauft, in Italien vergleichsweise 44%. „In Südtirol können wir davon ausgehen, dass der Diesel-Anteil noch höher liegt, aber besonders ins Gewicht fällt, dass dieselbetriebene Fahrzeuge generell höhere Kilometerleistungen aufweisen“, unterstreicht Lantschner. Angesichts dieser Fakten sei es unverständlich, dass die Politik immer noch zaudert.
In Deutschland ist die Diskussion zwischen Politik und Automobilindustrie über die Einführung der Partikelfilter – nicht zuletzt wegen des Drucks von Umweltverbänden – voll im Gange. Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz fordert deshalb auch unsere Politiker auf, sich auf Landes- und Staatsebene für die flächendeckende Einführung von Partikelfiltern einzusetzen. Doch auch die Konsumenten können ihren Beitrag leisten. „Bestehen wir beim Autokauf auf Rußfilter und umweltschonende Technologie, wird sich auch die übermächtige Autoindustrie von den Dreckschleudern verabschieden“, schließt der stellvertretende Vorsitzende des Dachverbandes.