Einige der von Landesrat Widmann in den letzten Tagen ausgeteilten Aussagen und Rundumschläge wurden mit Irritation aufgenommen:
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"Positive UVP": Die 2003 vorgenommene UVP hat die beiden Rennbahnen aus Gründen des Lärmschutzes einstimmig (!) abgelehnt. Anschließend hat die Landesregierung dieses negative UVP-Gutachten politisch in ein positives umgedreht (Beschluss Landesregierung 2250 vom 30.06.2003). Im August 2005 hat der UVP-Beirat nur mehr überprüft, ob das (politisch genehmigte) Projekt von 2003 kompatibel ist mit dem Ausführungsprojekt. Eine inhaltliche Prüfung wurde nicht mehr vorgenommen.
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"Im Bedarfsfall zusätzliche Lärmschutzmaßnahmen": Solche Maßnahmen sind laut der von der Provinz selbst in Auftrag gegebenen Lärmstudie aus dem Jahr 2003 für die Frizzi Au nicht möglich. Zitat: "Es werden keine so genannten aktiven umweltschonenden Maßnahmen, also Lärmschutzwände oder ähnliche vorgeschlagen, da angesichts des Bestehens der Schallquelle auf einer besonders kurvenreichen Strecke es nicht möglich ist, die Quelle wirksam abzuschirmen und eine Schutzwand im Bereich der Außenseite des Parcours wäre wirkungslos. Angesichts der Art der Schallausbreitung, also punktuell kreisförmig in alle Richtungen, ist die Schallwelle problemlos in der Lage, ein Hindernis zu überwinden, wenn dieses nicht nah genug beim Empfänger liegt." (PASQUALI RAUSA ENGINEERING GmbH)
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"Jedes Verkehrsopfer ist eines zu viel": Das ist richtig. Aber: In Hirschen-Pfatten werden die Menschen krank von Lärm und Abgasen. (Der Vater von Franziska Pedrotti etwa, die auch heute gesprochen hat, ist vor fünf Jahren wegen einer schweren Krankheit gestorben, die durch die Luftverschmutzung der Autobahn hervorgerufen worden war.) Landesrat Widmann soll sich für eine Verminderung des Auto- und LKW-Verkehrs einsetzen und dafür, dass die lärmgeplagten Menschen in Pfatten nach 40 Jahren Autobahn endlich Lärmschutzwände erhalten! Was diese mehr als geschädigten Menschen vor ihrer Haustür nicht brauchen können, ist eine Motorsportanlage, die noch mehr Lärm und noch mehr Feinstaub produziert. Will Landesrat Thomas Widmann wirklich weniger Verkehrsopfer um den Preis von noch stärker geschädigten Anrainern?
Je mehr Details vom Projekt "Motorsportzentrum" bekannt werden, desto größer werden auch die Bedenken der 24 Verbände und Vereine gegen das Zentrum. Aber: Noch sind die Bagger nicht aufgefahren. Noch hätte die Landesregierung jede Möglichkeit, das Wahnsinnsprojekt zu stoppen. Wenn sie wollte ...