Das Bozner Verwaltungsgericht in Person von Hugo Demattio hat heute Vormittag mittels Präsidialverfügung alle Beschlüsse und Genehmigungen im Zusammenhang mit dem Zusammenschluss der Skigebiete Helm und Rotwand ausgesetzt. Damit wurde dem vom Dachverband für Natur- und Umweltschutz über seine Anwälte Anton von Walther und Manfred Natzler eingebrachten Aussetzungsantrag im Dringlichkeitswege statt gegeben. Dieser Aussetzungsantrag war notwendig geworden, da sich bereits unmittelbar nach Ausstellung der Baukonzession Mitte letzter Woche abzeichnete, dass in Sexten ohne Rücksicht auf Natur und Umwelt mit dem Bau begonnen würde. Leider war bei der ersten Aussetzungsverhandlung am vergangenen Freitag eine Vertagung beschlossen worden, sodass am Wochenende umfangreiche Waldschlägerungsmaßnahmen erfolgen konnten. Nicht zuletzt aufgrund dieser brutalen Vorgehensweise und den vollendeten Tatsachen, welche von der Gegenseite quasi über Nacht geschaffen wurden, dürfte der Präsident des Verwaltungsgerichtes jetzt die Aussetzung gewährt haben.
Nun ruhen alle Arbeiten zumindest bis zur Hauptverhandlung am 24. September. Ziel des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz ist allerdings nicht nur der unmittelbare Baustopp, sondern definitive Urteile in allen behängenden Rekursen in der Streitsache Skigebietsverbindung Helm-Rotwand. Mittelfristig müssen sich auch die Entscheidungsträger in der Südtiroler Politik fragen, ob sie ein solch brachiales und einer zivilisierten Gesellschaft unwürdiges Vorgehen weiterhin gutheißen und unterstützen wollen.