Sicherheitsanpassungen. Eigentlich sind es nur drei kleinere Anpassungen, die die Luftfahrtsbehörde ENAC fordert: erstens einen eigenen Ankunfts- und Abflugbereich für Flüge innerhalb und außerhalb der Schengen-Staaten, zweitens eine Verbesserung des Zaunes rund um den Flugplatz sowie drittens eine kleine Straße entlang der Außenseite dieses Zaunes, damit die Polizei dort mit ihren Einsatzwagen patroullieren kann. Sobald diese drei kleineren Anpassungen durchgeführt worden sind, ist der Flugplatz rechtlich wieder vollständig in Ordnung. Abweichend von den Aussagen des Landeshauptmannes, demzufolge dieses Sicherheitsmaßnahmen unverzüglich durchzuführen sind, liegen dem Dachverband Informationen vor, dass diese Maßnahmen bereits seit Jahren durchzuführen wären, vom Land aber immer wieder auf die lange Bank geschoben wurden; eine konkrete Terminvorgaben für die Fertigstellung der Sicherheitsmaßnahmen existiert nach Informationen des Dachverbandes allerdings nicht. Bei den Kosten für diese Sicherheitsmaßnahmen rechnet Landeshauptmann Durnwalder mit sieben Millionen Euro sehr großzügig. Anton Seebacher, der frühere Präsiden der landeseigenen Flughafengesellschaft ABD, hatte die Kosten für diese Maßnahmen zuletzt mit zwei Millionen Euro beziffert.
Hangar. Auch dass der Hangar von der Flughafengesellschaft und somit vom Land errichtet werden muss, trifft nicht zu. Da der Hangar von der Fluglinie "Air Alps" benutzt würde, sollte auch die "Air Alps" bei der ENAC den Bau des Hangars beantragen und selbst durchführen. Dies wäre absolut nicht unüblich, da Fluggesellschaften in der Regel auf ihren Heimatflughäfen eigene Hangars betreiben, die sie auch selbst bezahlen. Auch auf dem Bozner Flugplatz stehen kleinere private Hangars, die von den Flugzeugeigentümern selbst beantragt und errichtet wurden.
Militärflugplatz. Nicht zutreffend ist auch die Aussage des Landeshauptmannes, derzufolge Bozen nach einem Rückzug des Landes zu einem Militärflugplatz würde. Der Flugplatz würde auf jeden Fall als ziviler Flugplatz bestehen bleiben. Denn das Grundstück befindet sich im Eigentum des Staates, und bereits heute versehen dort alle Behörden ihren Dienst, welche für den Flugbetrieb erforderlich sind: Die Luftfahrtsbehörde ENAC hat die Gesamtkoordination inne, die ENAV betreibt - wie fast in ganz Italien - den Kontrollturm, Polizei, Carabinieri und Finanzwache sorgen für die öffentliche Sicherheit. Alle diese Einrichtungen versehen bereits heute ihren Dienst am Flugplatz und sie würden ihn auch dann versehen, wenn es keinen privaten Konzessionär, sprich: keine Flughafengesellschaft, mehr gäbe. Von einem reinen Militärflugplatz kann also keine Rede sein.
Angesichts dieser Lage fordert der Dachverband die Landesregierung auf,
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die Bevölkerung über eine Landesbeteiligung an der Flughafengesellschaft entscheiden zu lassen;
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mit den notwendigen Sicherheitsmaßnahmen zu warten, bis die Bevölkerung entschieden hat;
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nicht mit Steuermitteln für die private Air Alps einen Hangar zu bauen.