Noch vor wenigen Wochen hat Mobilitätslandesrat Alfreider in einer Aussendung die Eckpfeiler der neuen Radmobilität in Südtirol vorgestellt, bei der auf vielen Ebenen die Nutzung des Fahrrades unterstützt werden sollte. Dort war von einer „Potenzierung der Radmobilität“ zu lesen, von einem ganzen Maßnahmen-Paket und einem mehrstufigen Aktionsplan, mit Tempo-30-Straßen und dem erklärten Ziel, das Fahrrad beim Modal-Split bis 2030 auf mindestens 20% zu erhöhen. Ebenso wurde angemahnt „in dieser Phase mutig zu sein“.
Nun können wir bei der ersten konkreten Maßnahme dieser Rad-Revolution, für die sich offensichtlich keine Mehrheit finden lässt, eben diesen Mut nirgendwo erkennen. Auch sind für uns einige der vorgebrachten Argumente nicht nachzuvollziehen, bzw. ließen sich diese durch entsprechende normative Regelungen in die richtigen Bahnen lenken. Ihnen als Gesetzgeber stehen diese Möglichkeiten zu.
Wir vermissen hier aber ganz konkret die aus Ihrer Sicht besseren Alternativen zur vorgeschlagenen Kaufprämie. Mit welchen alternativen Maßnahmen lassen sich dieselben Wirkungen und Zielsetzungen mit demselben Mitteleinsatz in derselben Zeit erreichen - ohne die von Ihnen vorgebrachten unerwünschten Begleiterscheinungen?
Wir ersuchen Sie in Ihrer Funktion als Gesetzgeber mit Nachdruck, die Radmobilität mit konkreten und zeitnah umzusetzenden Maßnahmen auf allen Ebenen bestmöglich zu unterstützen. Dabei geht es nicht nur darum, die Mobilität in Zeiten des Coronavirus aktiv mitzugestalten, sondern unseren gesamten Lebensstil auf eine klimakompatible Zukunft vorzubereiten.
Denn mit dem Klimawandel befinden wir uns bereits jetzt in der nächsten Krise.
In diesem Sinne verbleibe ich mit den besten Grüßen
Klauspeter Dissinger – Vorsitzender
Dachverband für Natur- und Umweltschutz