Am gestrigen Dienstagabend versammelten sich die Delegierten der Mitgliedsvereine und Umweltgruppen im Dachverband für Natur- und Umweltschutz, um die Jahreshauptversammlung abzuhalten. Neu war dabei allerdings der Modus. Die Versammlung wurde in Form einer Videokonferenz abgehalten, um den geltenden Vorschriften des Versammlungsverbotes Genüge zu tun. Es zeigte sich, dass die zahlreichen teilnehmenden Delegierten, Vorstandsmitglieder, Rechnungsrevisoren, Ehrenmitglieder und Mitarbeiter der Geschäftsstelle mittlerweile erprobt in der Abhaltung von Online-Sitzungen sind und so ging die gestrige Delegiertenversammlung zügig, angenehm und vollkommen reibungslos über die digitale Bühne. Dabei wurde von den stimmberechtigten Delegierten sowohl die Finanzgebarung 2020, die mit einer ausgeglichenen Bilanz und einem wenn auch kleinen Überschuss abgeschlossen wurde, genehmigt, als auch das Jahresprogramm samt Budget für das heurige Jahr. Die Schwerpunkte für das heurige Arbeitsjahr sind die globale Klimakrise und die überfällige Überarbeitung des Südtiroler Klimaplans ebenso wie die Herausforderungen zum Schutz der Biodiversität, die nach wie vor problematische und gesundheitsschädigende Situation der Stickoxid-Belastung entlang der Verkehrsachsen und in den urbanen Gebieten und eine zukunftsfähige und umwelt-verträglichere Landwirtschaft.
Erfreulicherweise konnten die Delegierten in der gestrigen Versammlung auch den Südtiroler Herpetologen Verein Herpeton als Mitgliedsverein im Dachverband für Natur- und Umweltschutz aufnehmen.
Neben den thematischen Schwerpunkten der geplanten Tätigkeit war vor allem auch die derzeitige Corona-Krise Gegenstand der anschließenden Diskussion. Sie führt uns vor Augen, wie schnell Veränderungen unser gewohntes Leben auf den Kopf stellen können. Dabei übersehen wir im Moment leider, dass die Klima- und Biodiversitätskrise mindestens genauso bedrohlich für Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt sind. Gegen diese Krisen wird es aber keinen einfachen Impfstoff geben. Daher ist es unumgänglich, dass wir uns und unsere Gesellschaft bereits jetzt viel krisenfester und robuster gegen Veränderungen ausrichten. Eine große Möglichkeit dazu bietet der Recovery Fund. Allerdings finden sich darin viele Maßnahmen, die den jetzigen Status quo unverändert fortschreiben, anstatt die Gelegenheit zu nutzen, Wirtschaft und Gesellschaft zukunftsfit auszurichten.
Wir dürfen uns aber nicht nur Rezepte und Allheilmittel von der Politik erwarten. Auch dies zeigt die aktuelle Krise eindeutig. Gefordert sind gegenseitiger Respekt und Verantwortungsbewusstsein von jedem einzelnen. Damit kommen wir alle schneller aus dem aktuellen Lockdown und hoffentlich in keinen weiteren mehr. So lernen wir mit zukünftigen Krisen besser umzugehen.