Eine gemeinsame Pressekonferenz von Landeshauptmann Arno Kompatscher, Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler und Landesrätin für Landschaftsschutz Maria Hochgruber-Kuenzer Anfang Juni (http://www.provinz.bz.it/news/de/news.asp?news_action=4&news_article_id=627435) mit einer klaren Botschaft:
Das Land Südtirol setzt auf Artenvielfalt. Südtirol "würde künftig noch stärker auf das Thema Artenvielfalt setzen. ... um Lebensräume zu erhalten und diese auch für die kommenden Generationen in ihrer Vielfalt abzusichern. ... künftigen Bemühungen, um Artenvielfalt in Südtirol weiter zu festigen und auszubauen. ... Man sei sich der Verantwortung und der Herausforderungen dieses umfassenden Themas bewusst, doch man müsse und vor allem wolle man die Artenvielfalt auf breiter Front angehen und das Thema aktiv besetzen,“ sagte Landeshauptmann Kompatscher.
Zufällig waren Zeitpunkt und Inhalt der Pressekonferenz nicht gewählt. Nur wenige Tage zuvor wurde der Internationale Biodiversitätsbericht der IBPES veröffentlicht, der einen dramatischen menschengemachten Artenschwund weltweit konstatierte.
Wenige Monate nach der gemeinsamen Pressekonferenz schaut die Realität in Südtirol leider anders aus. In der konkreten politischen Arbeit ist wenig von den großspurigen Ankündigungen zu spüren. Im Pustertal will man ein geschütztes Biotop an der aufgewerteten Ilstener Au in ein Landwirtschaftsgebiet umwandeln. In Brixen wird die Umwandlung von 16,5ha Wald in Landwirtschaftsgebiet diskutiert.
Diese konkreten Vorhaben stehen in krassem Widerspruch zu den Aussagen der drei Landesregierungsmitgliedern während der erwähnten Pressekonferenz. Daher kann die Landesregierung in diesen beiden Fällen gar nicht anders, als diese Vorhaben klar und kategorisch abzulehnen. Leider vermissen wir in der anhaltenden Diskussion um die beiden Vorhaben eine klare Aussage und Positionierung der drei Politiker ebenso wie in den Fällen einer illegalen Zerstörung eines Moores in Olang, ebenso wie die Degradierung von Bergwiesen durch übermäßige Düngung wie zuletzt im oberen Vinschgau auf den Arlui-Wiesen geschehen.
Unser Appell an die drei: Halten Sie sich in diesen Fällen so klar und unmissverständlich an Ihre eigenen Positionen, die Sie Anfang Juni öffentlich propagiert haben!