Dienstag, 28. April 2009 11:22

Dokumentierte Sinnlosigkeit

Safety Park/Bilanz - Aufgrund der gestern veröffentlichten Zahlen sieht sich der Dachverband für Natur- und Umweltschutz in seiner jahrelangen Kritik und Abwehrhaltung gegen die Errichtung des Fahrsicherheitszentrums auf dem Gebiet des Biotops Frizzi Au mehr als bestätigt. Der Begriff "Kathedrale in der Wüste" drängt sich angesichts der Zahlen geradezu auf, vor allem wenn man die angeblichen Nutzer etwas näher beleuchtet, zum Großteil "zwangsbeglückte" Schülerinnen und Schüler.

Gestern stellte LH Durnwalder im Rahmen der wöchentlichen Pressekonferenz die Bilanz- und Besucherzahlen rund um das Fahrsicherheitszentrum in Pfatten vor. Was allerdings als Signal für den Erfolg verkauft wurde, nämlich dass heuer bereits mehr Personen die Einrichtung genutzt haben als im gesamten vergangenen Jahr, stellt sich bei genauerer Betrachtung als klassische Schönung von Zahlen heraus. In den ersten vier Monaten lag demnach der durchschnittliche Besucher-"Andrang" bei ~ 25 Personen pro Tag, wenn man die 7-Tage-Woche berücksichtigt. Bei fünf Betriebstagen pro Woche liegt der Wert nur unwesentlich höher bei ca. 35 Personen.

Wie stark der Besuch einer einzigen Schulklasse pro Tag bei diesen Nutzerzahlen ins Gewicht fällt, bedarf sicherlich keiner weiteren Erläuterung. Wie viele Privatpersonen aus freien Stücken einen Kurs belegt und die volle Kursgebühr aus eigener Tasche entrichtet haben, geht aus der Veröffentlichung leider nicht hervor, wäre für uns aber ein sehr viel aussagekräftigerer Gradmesser des angeblichen Erfolgsmodells Safety Park. Sehr gerne werden wir den 17. Mai 2010 zum Anlass nehmen, das vom LH bei dieser Gelegenheit gegebene Versprechen, die Struktur würde bereits ab dem nächsten Jahr schwarze Zahlen schreiben, zu verifizieren. Wir bitten dazu aber stichhaltige Zahlen vorzulegen, die nicht allzu stark durch Alibi-Nutzer wie Schülerinnen und Schüler, Einsatzkräfte, von verschiedenen Verbänden (teil-)geförderte Mitglieder usw. verzerrt sind.

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