Mittwoch, 05. März 2014 11:48

Dachverband bei "Aktion Verzicht" dabei

Die „Aktion Verzicht“ findet in der Fastenzeit 2014 zum 10. Mal statt und zwar von Aschermittwoch, 5. März bis Karsamstag, 19. April. Die Frage „Brauchen wir, was wir haben. Haben wir, was wir brauchen“ wird auch dabei wieder im Mittelpunkt stehen.
Ziel der Aktion ist es, eigene Gewohnheiten und Verhaltensmuster kritisch zu hinterfragen und gegebenenfalls zu ändern. Auch die persönliche Wertewelt soll mehr in den Vordergrund gerückt werden.

Waren es anfänglich knapp ein Dutzend Südtiroler Einrichtungen gewesen, welche die Aktion mitunterstützt haben, ist die Zahl der Mitträger inzwischen auf über 50 angewachsen. „In Südtirol ist die „Aktion Verzicht“ aus der Fastenzeit nicht mehr wegzudenken“, freut sich Peter Koler, Initiator des Projektes und Direktor vom Forum Prävention, über den zehnjährigen Erfolg. Neben dem Forum sind die Caritas, der Katholische Familienverband, das deutsche und ladinische Schulamt und die Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste federführend an der Aktion beteiligt.

Die „Aktion Verzicht“ wurde im Jahr 2005 als Gemeinschaftsprojekt von Nordtirol übernommen. Seitdem läuft die Aktion zeitgleich ab. In Österreich sind nunmehr auch die Bundesländer Vorarlberg, Salzburg, Oberösterreich, Niederösterreich und Burgenland dazugekommen. „Es ging uns in erster Linie immer um Sensibilisierungsarbeit“, nennt Peter Koler die Idee dahinter. In den ersten Ausgaben wurde ganz bewusst zum Verzicht auf Alkohol und andere Genussmittel aufgerufen. Das Plakat mit dem umgekippten Bierkrug und den Süßigkeiten darunter dürfte noch vielen Südtirolerinnen und Südtirolern in Erinnerung sein. „Damals wollte man dem überlieferten religiösen Ritual des Verzichtens mit der modernen Idee der Gesundheitsförderung zu neuer Aktualität verhelfen. Der Grundgedanke dahinter war der, dass das Verzichten - positiv gesehen - die Persönlichkeit stärken kann“, sagt Peter Koler.

Der Verzichtsgedanke steht mittlerweile nicht mehr so stark im Vordergrund, auch wenn er immer noch Teil der Aktion ist. Über die Frage „Brauchen wir, was wir haben. Haben wir, was wir brauchen“ will man die Bevölkerung jetzt mehr dazu anhalten, eigene Gewohnheiten kritisch zu hinterfragen und sich mit der persönlichen Wertewelt auseinanderzusetzen. Die Plakate wurden deshalb auch heuer so gestaltet, dass sich jeder einen „Wert“ abreißen und seine ganz persönlichen Gedanken dazu machen kann.

Wie jedes Jahr werden auch heuer wieder verschiedene Initiativen der Mitträger die „Aktion Verzicht“ begleiten.

Die Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste Südtirols (AGJD) wird sich landesweit mit einer eigens kreierten Sprüchebox an der Aktion beteiligen. Diese ist mit 40 verschiedenen Sprüchen gefüllt, welche jeweils einen konkreten Anstoß zum Nachdenken geben sollen. Dabei werden unterschiedliche Themenbereiche aufgegriffen. Im Mittelpunkt stehen die Grundaussagen der Aktion: „Brauchen wir, was wir haben? Haben wir, was wir brauchen?“ Jede und jeder kann dieser Box einen Spruch entnehmen, der darauf ausgerichtet ist, sich selbst und auch anderen Gutes zu tun und zwar im Sinne eines gegenseitigen wohltuenden Gebens und Nehmens.
Die Sprücheboxen werden von den 20 Jugenddiensten Südtirols in verschiedenen Einrichtungen und Geschäften im jeweiligen Einzugsgebiet der Jugenddienste verteilt.

Die Südtiroler Caritas begleitet und unterstützt die „Aktion Verzicht” wieder mit dem Versenden von 20 Kurzbotschaften via SMS oder E-Mail. „Soziale Manieren für eine bessere Gesellschaft“, lautet das Motto dazu. Interessierte können sich ab März anmelden und zwar auf der Caritas-Homepage unter www.caritas.bz.it, über E-Mail an einfach.bewusst.sozial@caritas.bz.it oder einer SMS an die Handynummer 340 1401285. Die youngCaritas begleitet die Aktion auf facebook.

Das Deutsche Schulamt und das Ladinische Schulamt werden den Schulen Unterrichtsvorschläge unterbreiten, die in Verbindung mit den auf dem Plakat beworbenen Werten stehen. Die Unterrichtsvorschläge führen Schülerinnen und Schüler an die Fragestellung der Aktion Verzicht "Brauchen wir, was wir haben? Haben wir, was wir brauchen?" heran und regen sie zur bewussten Auseinandersetzung mit Gefühlen, Werten, Verhaltensweisen an.

Der Fastenkalender des Familienverbandes ist ein sinnvoller Begleiter für die ganze Familie, mit dem sie sich gemeinsam auf das Osterfest vorbereiten kann. Auf 45 Seiten trägt dieser Kalender dazu bei, die 40 Tage der Fastenzeit mit nachdenklichen, zum Teil überraschenden, aber immer tiefgründigen Impulsen zu begehen. Bildauswahl und Texte richten sich auf einer Seite des Kalenders an Erwachsene, auf der anderen an Kinder. Der Kalender ist so konzipiert, dass zu Beginn der Woche eine Frage aufgeworfen wird, welche sich mit besinnlichen Texten, Bildern, Geschichten durch die ganze Woche zieht.
Der Kalender kann zum Preis von 7 Euro für Mitglieder und 9 Euro für Nichtmitglieder im KFS-Büro erworben werden

Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz möchte im Aktionszeitraum jede Woche durch die Vorstellung eines konkreten Themas zeigen, wie sich Verzicht in vielen Fällen als Win-Win-Situation herausstellen kann. In der heutigen, schnelllebigen und auf neoliberalen Prinzipien beruhenden Zeit ist es mehr denn je möglich, durch bewussten Verzicht im Alltag einen Mehrwert für sich, die Gesellschaft und zu guter Letzt auch seine Umwelt zu schaffen.

In Südtirols Jugendherbergen Bozen, Brixen, Meran und Toblach möchte das Jugendhaus Kassianeum alle jungen und junggebliebenen Jugendherbergsgäste ermutigen, in einem lockeren Umfeld einen Moment innezuhalten, sich zu besinnen und in sich hineinzuhören – im Sinne von „Brauchen wir, was wir haben? Haben wir, was wir brauchen?“. Konkret werden Tischaufsteller in drei Sprachen entwickelt und gestaltet, welche auf allen Tischen im Frühstückraum der Jugendherbergen platziert werden. Ebenso gibt es die Möglichkeit, die Gedanken, welche beim Reflektieren entstehen, niederzuschreiben.

Über den Bibliotheksverband Südtirol beteiligen sich auch wieder die Bibliotheken an der Aktion, indem sie spezielle Büchertische gestalten und empfehlenswerte Literatur zum Thema präsentieren.

Auf die „Aktion Verzicht“ wird über Plakate, der Homepage www.aktion-verzicht.net/www.io-rinuncio.it, Radiosendungen und Inserate aufmerksam gemacht. Zu den ersten, welche die Aktion mitunterstützt haben, gehörten neben den Trägerorganisationen das Therapiezentrum „Bad Bachgart“, der Verein Hands, das Landesamt für Jugendarbeit, die Landesabteilung Gesundheitswesen und die Tageszeitung „Dolomiten“. Mittlerweile ist die Zahl der Mitträger auf über 50 angewachsen. Neu dazugekommen sind heuer der Dachverband für Natur und Umweltschutz, die Südtiroler Gesellschaft für Gesundheitsförderung SGGF und das Jugendhaus Kassianeum.

AktionVerzicht-Aktive

   Für den Dachverband für Natur- und Umweltschutz Vorsitzender Klauspeter Dissinger - 3. v. li.

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