Der Alpenverein Südtirol, der Dachverband für Natur- und Umweltschutz, der Heimatpflegeverband Südtirol und die Umweltschutzgruppe Vinschgau setzen sich bereits seit Jahren dafür ein, die noch intakten Bereiche des Südtiroler Hochgebirges im Sinne der Alpenkonvention als Ruhezonen zu bewahren, auf intensivtouristische Erschließungen im Melagtal zu verzichten und auf
umweltverträgliche Alternativen in Langtaufers zu setzen. Daher begrüßen die genannten Vereine und Verbände die heutige wegweisende Entscheidung im Sinne der Umwelt durch Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer und die Landesregierung ausdrücklich.
Die Zukunft von Langtaufers ist ein dezentraler, umwelt- und sozialverträglicher Tourismus.
Das haben die meisten Langtauferer und die Ferienregion Reschenpass schon seit längerer Zeit erkannt. Moderne Ansätze, wie ein familienorientierter Winter- und Sommertourismus und die Bewerbung als schneesichere Langlaufdestination in Langtaufers bieten langfristige Wirtschafts-Perspektiven für die lokale Bevölkerung bei gleichzeitiger Schonung der Natur- und Kulturlandschaft.
Langtauferer Bürger bringen es auf den Punkt, wenn sie sagen: „Wir in Langtaufers kommen aus kleinstrukturierten bäuerlichen Verhältnissen und wissen, dass die Ruhe, die intakte Natur, das Wasser, die saubere Luft und die Stille unsere Stärken sind. Die Skiverbindung Langtaufers-Kaunertal würde uns zu Befehlsempfängern degradieren. Wir hätten dadurch vom gleichen mehr und nehmen uns die Vielfalt des touristischen Angebotes.“
Das gerettete Melagtal als Signal gegen weitere Erweiterungsprojekte
Die Anzahl der Skifahrer geht europa- und weltweit zurück bzw. stagniert. Dieser Trend ist seit vielen Jahren bekannt und vielfach belegt. Deshalb ist im Grunde jede Investition in eine Erweiterung bzw. in einen quantitativen Ausbau eines Skigebietes eine Investition gegen benachbarte Skigebiete. Die Landesregierung täte gut daran, dieser Entwicklung nicht nur in Langtaufers Rechnung zu tragen, sondern auch bei anderen geplanten Erweiterungen. Öffentliche Beiträge sind eindeutig besser investiert, wenn sie einen nachhaltigen, umwelt- und sozialverträglichen Tourismus fördern und nicht skitechnische Neuerschließungen von Großinvestoren.
Das Melagtal: Ein wunderbares hochalpines Kleinod
Das Melagtal ist ein ökologisch wertvoller hochalpiner Lebensraum. Gefährdete Tierarten, wie Schnee- und Steinhuhn finden hier Brutgebiete und Lebensraum. Solche Kleinode werden in den Alpen leider zunehmend seltener. Umso erfreulicher ist es, dass Langtaufers von der Skiverbindung Langtaufers-Kaunertal – zumindest vorläufig – verschont bleibt.
Davon kann sich jeder bei einer Wanderung durch das Melagtal und einem Besuch in Langtaufers ein Bild machen. Und gleichzeitig den lokalen Weg eines sanften Tourismus unterstützen.
Foto: Heimatpflegeverband - Ortsteil Kapl in Langtaufers mit der Karlesspitze