Durch die Realisierung dieser Maßnahmen könnte, wie bereits von Arch. Podrecca ausgearbeitet, ein Mobilitätszentrum südöstlich des heutigen Zugbahnhofs entstehen (Zug-, Bus- und Individualverkehr sowie Parkhaus) mit der Zufahrt von der Umfahrungsstraße über die Kampiller Brücke. Dadurch würde die Zone, welche sich stadtwärts vom Bahnhof befindet, weitgehend von zusätzlichem Verkehr verschont und der Bahnhofspark in seiner jetzigen Größe erhalten bleiben.
All diese Vorteile hat das sogenannte Benko-Projekt nicht, da dadurch ein beträchtlicher Teil des Bahnhofsparkes geopfert würde. Die Verlegung des öffentlichen Grüns auf das Dach des Einkaufszentrums kann dafür kein Ersatz sein. Problematisch in diesem Zusammenhang ist auch die Errichtung einer Tiefgarage unterhalb des Benko-Kaufhauses, die den Autoverkehr direkt in die Stadt lenken und die Verkehrssituation damit drastisch verschärfen würde.
Zudem ist es weder sinnvoll noch zielführend, in unmittelbarer Nähe des Bahnhofes zwei Kaufhäuser (Benko und jenes auf dem Bahnhofsareal) zu errichten. Die Entscheidung für das Benko-Projekt erzwingt unweigerlich das Aus für die Neugestaltung des Bahnhofsareals. Zudem sollte in die Interessensabwägung gerade in diesen Zeiten auch die sozio-ökonomische Überlegung mit einfließen, dass ein Kaufhaus gleichzeitig auch das Aus für viele mittelständische Betriebe und deren Mitarbeiter bedeuten würde.
Daher ersuchen wir Sie, in Ihrer Abwägung die übergeordneten öffentlichen Interessen zu würdigen und bei Ihrer Entscheidung entsprechend zu gewichten und sich mit Nachdruck dafür einzusetzen, dem durchdachten und ausgereiften Gesamtkonzept des neuen Bahnhofsareals dem Vorzug vor dem Benko-Projekt zu geben.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Klauspeter Dissinger
Vorsitzender des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz