Dienstag, 24. Juli 2001 12:42

Amtsschimmel der Staatsbahnen

Zugverkehr/Staatsbahnen - Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz  versucht seit vier Monaten eine Auskunft der italienischen Staatsbahnen zu erhalten, welche die Anzahl der Güterzüge auf der Brennerlinie beziffert. In dieser Zeit wurden vier schriftliche Anfragen gestellt, mindestens zehn Telefonanrufe geführt, um jetzt zu hören, dass die Anfrage nach Turin weitergeleitet wird, obwohl es nicht sicher ist, eine diesbezügliche Auskunft zu bekommen.

Ein erster Auskunftsversuch im Bereich Güterzüge in Bozen, wurde freundlich geantwortet, dass sie diese Auskunft nicht geben dürften und dass diese Anfrage über ein Büro in Verona abgewickelt werden müsse. Nach ca. einem Monat ergab die Nachfrage über das Güterzug-Büro in Bozen, dass der Brief in Verona in keinem Büro zu finden wäre.

Der Brief wurde ein zweites Mal abgeschickt. Nach ca. drei Wochen unverrichteter Dinge wurde noch einmal die Staatsbahnen in Bozen kontaktiert, die auf die verärgerte Anfrage zumindest einen Zuständigen in Verona suchten und mitteilen konnten. Vom zuständigen Herrn in Verona wurde die Anfrage an einen anderen Herrn weitergeleitet, der endlich wusste, dass für jedwede statistische Auskunft gar nicht Verona, sondern immer das „Ufficio Commerciale e Intermodalità“ in Triest zuständig ist.
Auf die erneute Nachfrage nach dem Verbleib des Fax antwortete eine freundliche Frau in Triest, dass die FS diese Art von Auskünften gar nicht geben darf. Unter anderem auch mit Verweis auf das Privacy-Gesetz, weil es an bestimmten Tagen die Anzahl der Züge Rückschlüsse auf die Kunden zulasse.
Jedenfalls gehe unsere Anfrage an ein Amt in Turin, von welchem sie aber nicht sicher sagen könne, ob wir eine Antwort bekommen würden.

Wenn die italienischen Staatsbahnen vier Monate brauchen, um eine einfache Anfrage zu beantworten, deren Daten sie unbedingt vorliegen haben müssten bzw. sich niemand für eine Anfrage zuständig hält, auch nicht um kurz mitzuteilen, welches das richtige Büro für eine solche Anfrage wäre, wundert es auch nicht, wenn sich der Güterverkehr auf der Schiene im Rückwärtstempo Richtung Fortschritt bewegt.

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