Mittwoch, 08. August 2012 08:12

A22/Querfinanzierung BBT

Drohende Ausschreibung der Autobahn-Konzession. Was nun, Herr Landeshauptmann? -
Bis zum Auslaufen der aktuellen Konzession für die Brenner-Autobahn werden an die 600 Mio. € für die Querfinanzierung des Brennerbasistunnels auf die hohe Kante gelegt sein. Geld, das an den Autobahn-Anrainern und deren Gesundheit vorbei-gespart wurde, denn ein Teil dieses Geldes hätte schon längst für Einhausungen und Untertunnelungen entlang der A22 verwendet werden können. Bis zum Ablauf der Konzession im Jahr 2014 wird die Autobahngesellschaft A22 insgesamt 600 Mio. € von den erwirtschafteten Gewinnen für den BBT zurückgelegt haben, der - wohl bemerkt - auf Südtiroler Seite bei Franzensfeste endet. Südlich von Franzensfeste sollen zur Entlastung der Anrainer die Zulaufstrecken unterirdisch gebaut werden.

Aber sogar die Südtiroler Wirtschaftszeitung betitelte am 27.7.12 den BBT inkl. Zulaufstrecken mit der skeptischen Frage "Vorerst ein Rohrkrepierer?" und fragte sich, wie Italien mit seinen leeren Staatskassen die 12-18 Milliarden € teuren Zulaufstrecken finanzieren will, wenn sogar das bedeutend reichere Deutschland laut Bundesverkehrsminister Ramsauer die Untertunnelung der BBT-Bahntrasse auf deutscher Seite ausschließt, da sie nicht finanzierbar sei.

Südtirol wollte seine Chancen auf eine Konzessionsverlängerung der A22 ab 2014 trotz internationaler Ausschreibungspflicht vergrößern, indem sie bis 2014 möglichst viel Geld aus den Autobahngewinnen für den BBT zurücklegt. Ob das wirklich zielführend war? Oder wäre es nicht besser gewesen, einen Teil des Geldes in Autobahn-Einhausungen und Tunnellösungen entlang der lärm- und abgasbelasteten Ortschaften Brixen, Klausen und Bozen zu investieren, wie vom Dachverband für Natur- und Umweltschutz des öfteren gefordert, um dadurch die Lebensqualität der Anrainer schnellstmöglich zu verbessern? Diesen Weg ist nämlich Österreich gegangen, wo die ASFINAG weit weniger Geld für die Querfinanzierung des BBT zurückgestellt hat, aber dafür gleichzeitig die Orte Schönberg und Amras bei Innsbruck durch Einhausungen lebenswerter gemacht und die regionale Bauwirtschaft unterstützt hat. Vielleicht wäre es gar nicht so schlecht, wenn bei der Konzessionsausschreibung für die A22 ab 2014 die österreichische ASFINAG den Zuschlag erhielte?

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