Neben den direkten schädlichen Auswirkungen auf die Gesundheit und die Umwelt trägt die Schadstoffbelastung in der Luft auch dazu bei, dass Menschen, Pflanzen und ganze Ökosysteme generell anfälliger auf weitere Stressfaktoren wie Krankheitserreger, Parasiten oder Trockenheit reagieren.
Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz fordert, dass die Folgekosten dieser Auswirkungen zukünftig als wirtschaftliche und politische Entscheidungsgrundlage dienen. Laut einer Studie des Schweizer Bundesamtes für Umwelt BAFU aus dem Jahr 2014 belaufen sich nämlich die jährlichen Folgekosten der Luftverschmutzung in der Schweiz auf mehrere Milliarden.
Außerdem fordert der Dachverband zum wiederholten Mal dazu auf, dass sich die Brennerautobahn-Gesellschaft für eine drastische Reduzierung des Schadstoffausstoßes einsetzt, und zwar anhand folgender Maßnahmen: Vermeidung des Umwegverkehrs durch Mautanpassungen an das Schweizer Niveau (betrifft mehr als einer halben Million LKWs pro Jahr)‚ Einführung eines Nachtfahrverbots für LKWs (siehe Nordtirol), Einführung eines sektoralen Fahrverbots für sperrige Güter wie Bauschutt, Müll etc. und Installation eines Tutors zur Geschwindigkeitskontrolle (wie auf italienischen Autobahnen).
Klauspeter Dissinger
Vorsitzender - Dachverband für Natur- und Umweltschutz
A22: Nicht nur Licht, sondern auch Schatten
A22/Gesundheit - In der gestrigen Pressekonferenz präsentierte die Brennerautobahn-Gesellschaft die erfreulich niedrige Bilanz von tödlichen Verkehrsunfällen auf der A22 im Jahr 2014. Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz teilt die große Freude über die letzthin kontinuierlich sinkenden Unfallraten mit tödlichem Ausgang, bedauert aber gleichzeitig, dass die abgasbedingten gesundheitlichen Schäden entlang der A22 unerwähnt blieben. Hier besteht weiterhin dringender Handlungsbedarf, denn Luftschadstoffe führen nachgewiesenermaßen zu ernsthaften Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen und haben in Südtirol zirka 200 vorzeitige Todesfälle pro Jahr zur Folge.