„Mit dem Projekt möchte die CIPRA die Umsetzung der nachhaltigen Entwicklung in den Alpen, wie sie im Vertragswerk der Alpenkonvention festgeschrieben ist, beschleunigen“ erklärt Andreas Götz, Geschäftsführer der CIPRA und einer der Projektverantwortlichen. „Zukunft in den Alpen“ hat eine Laufzeit von dreieinhalb Jahren. Die Projektkosten betragen rund 2,4 Millionen Euro. Der Handlungsbereich des Projekts ist der gesamte Alpenbogen von Nizza in Frankreich bis Maribor in Slowenien.
Praktisches Wissen verbreiten
Drei Projektteile sind vorgesehen. In „alpKnowHow“ wird aktuelles Wissen aus der Forschung und Erfahrungswissen aus der Praxis zusammengeführt, bewertet und so aufbereitet, dass es für Interessierte nutzbar ist.
„alpService“ verteilt dieses Wissen und die Informationen. Beispielsweise tauschen sich Landwirte in einer Lernwerkstatt über Möglichkeiten aus, wie sie auch in Zukunft mit ihrem Beruf in den Alpen ein ausreichendes Einkommen erwirtschaften können. Oder Verkehrsplaner und Gemeindevertreter erfahren „vor Ort“, wie andere Fachleute effiziente und umweltfreundliche Mobilitätslösungen vor Ort umgesetzt haben, die den Bewohner und Besuchern eine höhere Lebensqualität ermöglichen und gleichzeitig der regionalen Wirtschaft einen Standortvorteil bringen. Grundlegende Informationen werden in einem 3. Alpenreport veröffentlicht.
Gründung eines Unternehmens-Netzwerks
In „alpPerformance“ wird das Wissen in der Praxis angewendet. Zum Beispiel können sich nachhaltig wirtschaftende Tourismusbetriebe an einem „Unternehmen Alpen“ beteiligen, das im Rahmen des Projekts gegründet werden soll. Projekte, die gute und innovative Ideen umsetzen, werden bei ihrer Öffentlichkeitsarbeit unterstützt und teilweise finanziell gefördert. Die Anwender sollen aber auch rückmelden, wenn zu einem Thema kein nutzbares Wissen vorhanden ist oder sich neue Probleme abzeichnen.
Die Herausforderung für das Projekt „Zukunft in den Alpen“ besteht darin, Plattformen zu schaffen, über welche die Akteurinnen über die nationalen und sprachlichen Grenzen der Alpen hinweg ihre Zusammenarbeit verstärken. Das Projekt will den interaktiven Austausch in vier Sprachen zwischen Praxis, Wissenschaft, Verwaltung, NGOs und Politik vorantreiben.
Die Projektleitung liegt bei CIPRA-International. Die eidgenössische Forschungsanstalt WSL wird das Projekt wissenschaftlich begleiten. Die Finanzierung wird durch die MAVA-Stiftung für Naturschutz in Montricher/CH sichergestellt.
Die Internationale Alpenschutzkommission CIPRA ist eine nichtstaatliche Dachorganisation mit nationalen Vertretungen in den Alpenländern, die über 100 Verbände und Organisationen aus 7 Alpenstaaten vertritt. Sie hat ihren Sitz in Schaan im Fürstentum Liechtenstein und wurde 1952 gegründet. Die CIPRA arbeitet für eine nachhaltige Entwicklung in den Alpen. Sie setzt sich für die Erhaltung des Natur- und Kulturerbes, für die Erhaltung der regionalen Vielfalt und für Lösungen grenzüberschreitender Probleme im Alpenraum ein.
Kontakt: Andreas Götz, Geschäftsführer, CIPRA-International, 9494 Schaan, Liechtenstein, Tel. 00423 237 40 30, E-Mail: cipra@cipra.org, Internet: www.www.cipra.org